Friedensdemonstrationen in Osnabrück und Karlsruhe

In Osnabrück hat anlässlich des heutigen Antikriegstages eine von einem breiten Bündnis getragene Friedensdemonstration stattgefunden. An einer Kundgebung in Karlsruhe beteiligten sich rund 300 Menschen.

Am 1. September vor 80 Jahren begann mit dem faschistischen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Daran erinnert jährlich der Weltfriedenstag. An einer aus diesem Anlass von einem breiten Bündnis getragenen Friedensdemonstration in Osnabrück beteiligte sich heute auch die kurdische Community. 

Die kurdischen Aktivist*innen nutzten die öffentliche Plattform der Demonstration durch die Osnabrücker Innenstadt, um auf die Folgen der deutsch-türkischen Kriegspartnerschaft in Kurdistan aufmerksam zu machen und die deutsche Öffentlichkeit über die Auswirkungen der politischen Strategie der Bundesregierungs zu informieren.

Noch jüngst machten sich deutsche Unternehmen in Efrîn zur Kriegspartei und zum Teil eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, was in zahlreichen europäischen Medien einen kurzfristigen Skandal auslöste. Auch aktuell zählen deutsche Unternehmen zu den weltweit größten und aktivsten Waffenlieferanten, fördern damit zahlreiche Kriege und tragen eine besondere Mitverantwortung an der kriegerischen Eskalation des türkischen Staates in Rojava.

 

Auch machten die Aktivist*innen mit Transparenten, Redebeiträgen und Parolen auf die derzeitige Lage in Nordkurdistan aufmerksam, wo seit der Absetzung der drei kurdischen HDP-Bürgermeister*innen der Städte Wan, Mêrdîn und Amed Massenproteste der Bevölkerung organisiert werden, auf welche die türkischen Polizei mit brutaler Gewalt reagiert.

Zudem kritisierten die Aktivist*innen die passive Haltung der allgemeinen internationalen Staatengemeinschaft zu dem Angriff auf demokratisch gewählte Volksvertreter*innen in der Türkei und Nordkurdistan und zur bereits jahrzehntelang andauernden systematischen Kriegsführung gegen die Kurdinnen und Kurden.

Kundgebung in Karlsruhe

Auch in Karlsruhe zeigten sich Friedensaktivist*innen solidarisch mit der HDP und sprachen sich gegen die erneut in den kurdischen Kommunalverwaltungen eingeführte Zwangsverwaltung durch staatliche Treuhänder aus. An der vom DGB, DFG/VK und dem Friedensbündnis organisierten Kundgebung nahmen rund 300 Menschen teil. In einem Redebeitrag von einem DGB-Vertreter wurde der Bogen von dem Überfall auf Polen über die Kriege in Afrika und Vietnam zu den jetzigen Kriegen in Syrien und Jemen geschlagen. Die entscheidende Forderung an die deutsche Regierung: Waffenexporte stoppen und Demokratiebewegungen unterstützen. Krieg und Waffenlieferungen schafften keinen Frieden, sondern förderten Diktaturen und Demokratieabbau, hieß es.