Freilassung von Abt Aho gefordert

HDP, HDK und die Freiheitspartei Mesopotamien fordern die Freilassung von Abt Aho. Der syrisch-orthodoxe Pfarrer des Klosters Mor Yakup ist in der Türkei mit dem Vorwurf der Terrorunterstützung verhaftet worden.

Nach der Verhaftung von Abt Sefer Aho Bileçen in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (Mardin) fordern zahlreiche Organisationen seine umgehende Freilassung. Der syrisch-orthodoxe Pfarrer der Mor-Yakup-Kirche ist gestern mit dem Vorwurf der Terrorunterstützung verhaftet worden. Wie in vielen Terrorprozessen in der Türkei beruht die Anschuldigung auf den Aussagen eines vermeintlichen Kronzeugen, der sich davon Strafminderung verspricht. Der Abt der syrisch-orthodoxen Kirche soll Guerillakämpfer mit Brot und Wasser versorgt haben.

Die Demokratische Partei der Völker (HDP) forderte die sofortige Freilassung des Pfarrers und eine Beendigung der Repression gegen die christliche Gemeinde. Insgesamt waren bei einer Operation der Militärpolizei vor zwei Tagen zwölf Personen festgenommen worden. Acht von ihnen befinden sich immer noch in Gewahrsam, drei wurden mit Meldeauflagen freigelassen.

Auch der Demokratische Kongress der Völker (HDK) protestierte gegen die Verhaftung von Sefer Aho Bileçen und erklärte: „Wie kann nach dem Genozid von 1915 und der stattgefundenen Vertreibung ein seit Jahren zurückgezogen lebender Pfarrer, dessen Gemeinde noch zehn bis 15 Personen umfasst, der Türkei Schaden zufügen?“ Die Repression ziele darauf ab, syrisch-orthodoxe Christen einzuschüchtern und von einer Rückkehr aus dem Exil in die Türkei abzuhalten. „Diese Operationen finden statt, um die Entvölkerungspolitik in der Region umzusetzen. Die Gewalt gegen Eziden in Batman [kurdisch: Êlih] und die Verhaftung des syrisch-orthodoxen Pfarrers sind Ergebnis derselben monistischen Denkweise.“

Die Freiheitspartei Mesopotamien hat unterdessen dazu aufgerufen, in Europa nach den Gottesdiensten am Sonntag vor türkischen Konsulaten gegen die Verhaftung von Sefer Aho Bileçen zu protestieren.