Êlih: Angriff auf ezidische Rückkehrer

In Êlih sind an ihre Wohnorte zurückgekehrte Eziden im Visier von Clans. Weil sie ihre zuvor vom Staat an sunnitische Großfamilien übertragenen Länder zurückerhalten haben, ist ihr Leben nicht sicher.

In den 90er Jahren flohen viele ezidische Familien aufgrund der Repression, der Kriegsereignisse und der Massaker durch die Konterguerilla aus der Provinz Êlih (Batman) in Nordkurdistan. Einige dieser Familien lebten im Dorf Kelhok (Kuşçukuru) bei Qubîn (Beşiri). Ihr Land wurde vom Staat den Führern der Clans Karabulut und Biter übertragen. Den rechtmäßigen Besitzern blieb allein die Flucht nach Europa.

Nach acht Jahren Kampf und Prozessen wurde den Eziden das Land nun zurückübertragen und die Familien konnten zurückkehren. Mit ihrer Rückkehr begannen jedoch Drohungen und Übergriffe. Insbesondere Angehörige der Familie Karabulut und Biter griffen die Ezid*innen an. Aufgrund der Gefährdungslage waren sie gezwungen, in einem Hotel in der Stadt zu wohnen. Doch auch dort sind sie offensichtlich nicht sicher. Heute wurden sie beim Verlassen des Hotels von einer zehnköpfigen Gruppe mit Knüppeln attackiert. Dabei wurden mehrere von ihnen verletzt. Sechs der Angreifer wurden festgenommen.