Freiburg: Internationalistische Grüße an die Guerilla

Der internationalistische Marsch für die Freiheit von Abdullah Öcalan hat Freiburg erreicht. Die Teilnehmenden verurteilten die türkische Invasion in Gare und sendeten Grüße an die Widerstand leistende Guerilla.

Heute kam der lange Marsch für die Freiheit Abdullah Öcalans in Freiburg im Breisgau an. Es war der mittlerweile achte und somit vorletzte Aktionstag. Dieses Jahr ist es auf Grund der Covid-19-Pandemie zum ersten Mal unmöglich für den langen Marsch, zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nach Straßburg zu gelangen und das symbolische Dossier zu überreichen, in dem die Freiheit Abdullah Öcalans gefordert wird. Stattdessen wurde Freiburg als Endpunkt der Aktionen festgelegt. Wie das Vorbereitungskomitee betont, ist die Entscheidung auf diese Stadt gefallen, da sie dem internationalistischen Charakter des Marsches entspreche. Das Dreiländereck zwischen Deutschland, Schweiz und Frankreich wurde symbolisch gewählt, da es die drei Länder sind, in denen normalerweise die drei Arme des Sternmarsches, wie zuletzt 2020, laufen.

Der heutige Tag begann trotz des kalten Wetters und übertriebener Präsenz der Polizei mit einer sehr guten Stimmung der Teilnehmenden. Die Auftaktkundgebung der Demonstration wurde anders als in den Tagen zuvor mit einer außerordentlichen Pressemitteilung abgehalten. Aus Anlass der türkischen Invasion in der Region Gare wurde in mehreren Sprachen eine Stellungnahme aus Perspektive der Teilnehmer*innen verlesen. Darin hieß es unter anderem: „Wir begrüßen den Widerstand der Kämpferinnen und Kämpfer in Gare, denn dort wird der Besatzung ein demokratisches, ökologisches und geschlechterbefreites System entgegengesetzt.“

 

Während der anschließenden Demonstration wurde die Notwendigkeit der Freiheit von Abullah Öcalan betont und auf den Zusammenhang mit den neuen Angriffen des türkischen Staates hingewiesen. Wie an den Tagen zuvor wurde auch die heutige Demonstration von lokalen Organisationen mitgetragen. Während die Rote Hilfe Freiburg aufgrund der Erfahrungen der letzten Tage eine Rechtshilfe stellte, drückten auch viele lokale Antifaschist*innen ihre Solidarität aus.

Der achte Aktionstag ist wie die Tage zuvor friedlich und ohne größere Komplikationen zu Ende gegangen. Abgeschlossen wurde das Programm durch Livemusik von Garip Nurhak und gemeinsamem Tanzen, an dem sich unter Einhaltung der Mindestabstände dutzende Menschen beteiligten.

 

Zum Schluss wurde zur breiten Beteiligung am letzten Aktiontags am Samstag aufgerufen: Die Forderung nach der Freiheit Abdullah Öcalans sei in diesen Zeiten aktueller denn je und dies solle unter Vorreiterrolle der Jugend und der Frauen gezeigt werden. Ein Mitglied des Vorbereitungskomitees des langen Marsches teilte ANF gegenüber mit: „Wir leben in einer historisch wichtigen Zeit des Widerstands. Während die Guerilla in den Bergen die Angriffe des türkischen Militärs abwehrt, müssen wir uns hier dafür verantwortlich fühlen, alternative Strukturen zu der bestehenden kapitalistischen Moderne aufzubauen. In diesem Sinne rufen wir auch alle dazu auf, sich an unserer Abschlussdemonstration am Samstag um 13 Uhr in Freiburg am Stühlinger Kirchplatz zu beteiligen.“