Französische Grüne: Wie haben die Grausamkeit gesehen

Die Sprecherin der französischen Grünen, Sandra Regol war auf Aufruf der HDP nach Amed gereist. Sie berichtete uns von den Behinderungen durch die Polizei und erklärte: „Ich werde die Kurd*innen nicht vergessen und ihren Kampf nach Frankreich tragen.“

Um demokratische Wahlen zu ermöglichen, hatte die Demokratische Partei der Völker (HDP) Beobachter*innen aus der ganzen Welt eingeladen, um trotz der politischen Entwicklungen im Land dazu beizutragen, die Wahlbedingungen bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zumindest ein Stück weit fairer zu gestalten.

Eine der Beobachter*innen war die Sprecherin der französischen Grünen, Sandra Regol. Sandra Regol besuchte Wahllokale in der nordkurdischen Provinz Amed (Diyarbakir) und schilderte gegenüber ANF ihre Eindrücke.

„Wir haben die Brutalität und die Waffen der Polizei gesehen“

„Wir sind mit weiteren Mitgliedern meiner Partei nach Amed gekommen. Unser Ziel war es vor allem, einen Bericht über die Wahlen vorzubereiten und ihn nach Europa zu bringen. Hierherzukommen war sehr wichtig für uns. Das was in Suruç geschehen ist, hat uns schockiert. Ich kann sagen, dass wir gekommen sind um dem Volk Kraft zugeben. Heute wollten wir eigentlich weiter in den Landkreis Hani, aber die Sicherheitskräfte haben uns daran gehindert. Wir haben auch manche Schulen der Provinz [Amed] besucht und auch dort viele Probleme erlebt. Die Polizei hat uns behindert um zu verhinden, dass wir die Probleme dokumentieren.“

Regol spricht über die Brutalität der Polizei in Amed, die sie mit eigenen Augen zu sehen bekam: „Das, was wir hier erlebt haben, ist für uns nichts Normales. Ich kann sagen, dass dies keine demokratische Praxis darstellt. Ich kann meine Erschütterung darüber, in welchem Klima der Gewalt die Wahlen in Amed stattgefunden haben, nicht verbergen. Natürlich erklären wir uns als ökologische Partei immer wieder kritisch zu Erdoğans Diktatur. Einer unserer Senatoren, der aus Istanbul stammt, berichtet uns immer wieder über die türkische Politik. Deswegen wissen wir, was in der Türkei geschieht.“

„Ich werde die Kurd*innen nie vergessen“

Das Gespräch schloss Regol mit diesen Worten ab: „Für mich selbst kann ich mit Sicherheit sagen; ich werde die Menschen aus Amed nie vergessen. Ich kann versprechen, dass ich den Widerstand hier nach Frankreich tragen werde. Ich werde alles dafür tun, damit niemand die Schmerzen, welche die Kurd*innen erleben, vergisst.“