Am 27. November findet in Berlin die Bündnisdemonstration PKK-Verbot aufheben, Krieg beenden, politische Lösung fördern! statt. Der feministische Block hat im Vorfeld der Demonstration ein Statement aus eigener Perspektive zur PKK und deren Kriminalisierung in Deutschland abgegeben:
Die kurdische Freiheitsbewegung ist eine Frauenrevolution
Die revolutionäre kurdische Freiheitsbewegung war und ist immer auch eine Frauenrevolution! Durch die massiven Angriffe und die Kolonisierung kurdischer Gebiete wird nicht nur die Umwelt zerstört, sondern es werden vor allem Frauen, andere unterdrückte Geschlechter sowie Kinder in Mitleidenschaft gezogen. Entweder werden die kurdischen Frauen von Daesh (IS) angegriffen, vom iranischen Regime oder von der Türkei. Gleichzeitig spielen Europa und die USA dabei eine große Rolle. Es geht den europäischen sowie US-amerikanischen Politiker:innen vor allem um den Zugriff auf Ressourcen und Machtstellungen in der Region.
Gegen Kolonialisierung und Patriarchat
Der imperialistische Kampf um die Kolonisierung Kurdistans wird seit Jahrhunderten mit wechselnden Akteuren geführt. Für die kurdischen Frauen bedeutet das seit Jahrhunderten Vergewaltigung, Misshandlung, Zwangsheirat und viel Gewalt. Gegen die Unterdrückung und Gewalt entstand auch der Widerstand der Frauen, welcher in den Selbstverteidigungsstrukturen, Räten und Kooperativen eine Veränderung der Gesellschaft herbeiführte und somit auch eine Bedrohung für die angreifenden Staaten darstellte. Und diese Bedrohung wurde für die imperialistischen Staaten seit der Gründung der PKK immer größer, denn damit nahm sie ihre organisierte Form an. Seit der Gründung der PKK waren Frauen bis heute aktiv beteiligt. Bei der PKK zu sein, bedeutet für viele Frauen, transgender und andere unterdrückte Geschlechter, sich nicht nur gegen Kolonialisierung zu erheben, sondern auch gegen Rassismus, gegen Vergewaltigung, gegen stereotype Geschlechterrollen und letztendlich gegen das Patriarchat an sich.
Deutsch-türkische Verbrüderung
Doch die imperialistischen Staaten versuchen mit allen Mitteln die Freiheitsbewegung zu zerstören, egal wie viele Massaker dies bedeutet, egal was für eine ökologische Katastrophe die Folge des Krieges ist, egal ob sie ihre eigenen Gesetze damit brechen. Auch Deutschland delegitimiert die PKK als terroristische Partei, entgegen dem Beschluss des europäischen Gerichtshofs, und verschärft sein Vorgehen weiterhin durch Razzien, Kriminalisierung, Abschiebung der Aktivist:innen oder Internet-Zensur, wie im Fall der Seiten von PKK-Verbot aufheben! Diese Komplizenschaft zwischen Deutschland und der Türkei ist eine historisch gewachsene Verbrüderung durch gemeinsame Interessen und dreckige Deals.
Revolutionär, international, feministisch und ökologisch
Entgegen der Dämonisierung der PKK durch die Bundesregierung ist die PKK für uns eine Partei, die revolutionär, international, feministisch sowie ökologisch aufgestellt ist und welche dem Konzept des Nationalstaates eine reale und sozialistische Alternative für alle entgegenstellt. Von daher bedeutet jeder Angriff auf die kurdische Freiheitsbewegung, vor allem explizit auf Abdullah Öcalan und seine Ideologie, einen Eingriff auf uns alle! Die wahren Terroristen sind diejenigen, die mit Luftangriffen sowie Giftgas die Guerilla in den Bergen Kurdistans und die kurdische Bevölkerung in ihrer Existenz bedrohen wollen. Die wahren Terroristen sind diejenigen, die Deals mit Faschisten machen und Waffen für deren Krieg schicken. Weg mit dem Verbot der PKK! Kommt zu der Demo am 27. November 2021 um 12 Uhr am Hermannplatz in Berlin.