Feiern zum PKK-Jubiläum in Europa

Was in Deutschland und der Türkei verboten ist, wird in anderen europäischen Ländern begeistert gefeiert: Der Jahrestag der PKK-Gründung am 27. November 1978

Weltweit wird das Jubiläum der PKK-Gründung begeistert gefeiert. In der Türkei und in Deutschland sind solche Feiern verboten. In Berlin wurde sogar eine für heute geplante Solidaritätsveranstaltung mit dem Kanton Efrîn in Rojava verboten, weil die zuständigen Behörden darin einen Verstoß gegen das Vereinsgesetz zu erkennen glaubten.

In Schweden, Frankreich, der Schweiz und auf Zypern fanden am Samstag große Feiern mit reger Beteiligung statt.

Stockholm

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm veranstaltete das „Zentrum für eine demokratische kurdische Gesellschaft in Schweden“ eine Jubiläumsfeier, an der Hunderte Menschen teilnahmen. Auf der Feier wurden Ansprachen von Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen und politischer Parteien gehalten. Die kurdische Bevölkerung und befreundete Kreise wurden dazu aufgerufen, ihre Solidarität mit der PKK zu erhöhen.

Der HDP-Abgeordnete Faysal Sarıyıldız, der sich seit geraumer Zeit in Europa aufhält, weil ihm in der Türkei die Verhaftung droht, nannte in seiner Ansprache konkrete Beispiele des Unrechts, dem die kurdische Bevölkerung ausgesetzt ist. Es sei jedoch ein Widerstandsgeist entstanden, der die gesamte Bevölkerung ergriffen habe: „Dieser Geist ist seit 40 Jahren Teil unserer Identität. Wir können ihn in den Bergen, den Städten und Dörfern sehen. Wir haben ihn bei der Verteidigung Kobanês gegen den IS gesehen.“ Die kurdische Befreiungsbewegung habe einen hohen Preis zahlen müssen, sich jedoch niemals dem Feind gebeugt, so Sarıyıldız weiter. „Unter Führung der PKK wird heute für den Aufbau eines neuen Lebens im Mittleren Osten gekämpft. Dieser Kampf bedeutet Hoffnung für alle unterdrückten Menschen.“

Im Anschluss hielt Thomas Petersson vom Rojava-Komitee eine Ansprache, in der er auf die Entwicklung der vergangenen 40 Jahre einging und erklärte: „Der Kampf der PKK und der YPG/YPJ ist eine Inspiration für uns. Das von Abdullah Öcalan vorgelegte Modell des demokratischen Konföderalismus inspiriert uns. Und der Befreiungskampf kurdischer Frauen in Rojava ist eine Inspiration für alle Menschen.“

Nach den Redebeiträgen traten verschiedene Musikgruppen wie Hozan Comerd, Serhado und Berivan Arın auf und es wurde viel getanzt.

Colmar

Eine ähnliche Veranstaltung fand in der französischen Stadt Colmar statt. In Redebeiträgen wurde darauf hingewiesen, dass die Philosophie der PKK eine große Rolle bei der Stabilisierung der Verhältnisse im Mittleren Osten spielen könne. Außerdem wurde die Bedeutung des Kampfes für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans betont.

Nach den Redebeiträgen traten die Musiker*innen Ozan Zozan, Ali Baran, Zarife und Ahmet Deniz auf.

Limassol

Der 40. Jahrestag der PKK-Gründung wurde auch in Limassol auf Zypern gefeiert. Die Veranstaltung in der Andreas-Sportarena wurde der kurdischen Guerillakämpferin Delal Amed gewidmet, die im November bei einer Militäroperation der türkischen Armee in Botan ums Leben gekommen ist. Neben Redebeiträgen und einer Filmvorführung trat der kurdische Musiker Dilovan auf.

Luzern

Die größte Jubiläumsfeier mit Tausenden Teilnehmer*innen fand im Messecenter in Luzern in der Schweiz statt. Auch hier wurde in Redebeiträgen insbesondere auf die Totalisolation Abdullah Öcalans aufmerksam gemacht und zum verstärkten Kampf gegen den AKP-Faschismus aufgerufen. Im Kulturprogramm traten Ozan Emekçi, Seyitxan, Kêwe, Çetin Oraner und Musikgruppen des MED-Kulturzentrums auf.