Der am Wochenende in Köln gestartete „Meşa Dirêj“ (langer Marsch) der kurdischen Jugendbewegung für die Freiheit von Abdullah Öcalan ist am Abend im Zielort Aachen eingetroffen. Nahe der Innenstadt kam es auf der Großkölnstraße zu einer Attacke von türkischen Faschisten. Dabei wurde ein beteiligter Aktivist am Kopf leicht verletzt. Er wurde sicherheitshalber in ein Krankenhaus gebracht.
Die anwesende Polizei reagierte nicht auf die Provokation. Aus Protest dagegen mündete der Marsch vor der Elisengalerie in einen Sitzstreik, die Aktivistinnen und Aktivisten skandierten mehrmals die Parole „Bijî Serok Apo“ (dt. Es lebe der Vorsitzende Apo, gemeint ist Abdullah Öcalan). Einer der Jugendlichen wurde daraufhin von Einsatzkräften zur Personalienfeststellung abgeführt. Zur Begründung hieß es, der Ausruf sei in Deutschland verboten. In Anbetracht dessen, dass sich die Demonstration thematisch um die Lebens- und Haftbedingungen Abdullah Öcalans dreht und die staatlich angeordnete Isolation auf Imrali als Folter kritisiert, scheint die Rechtfertigung der Polizei absurd.
Für den heutigen Abschluss des Meşa Dirêj, der von den Jugendorganisationen TCŞ und TekoJin unter dem Motto „Dest bi Dest – Mil bi Mil: Werin Cenga Azadiyê – Hand in Hand – Schulter an Schulter – Nehmt am Freiheitskampf teil“ organisiert wurde, waren ein Seminar und ein Konzert von Musiker:innen der Kulturbewegung TEV-ÇAND geplant. Ob die Veranstaltungen noch stattfinden werden, ist unklar. Die Teilnehmer:innen des langen Marsches aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden, Niederlande, England und der Schweiz harren weiterhin in der Aachener Innenstadt aus.