Faschistischer Angriff auf HDP-Konvoi in Manisa

Ein Konvoi zum Empfang des HDP-Kandidaten Sırrı Sakık wurde im Stadtzentrum von Manisa von Faschisten angegriffen. Bei dem Angriff wurden zwei Personen leicht verletzt.

Im Vorfeld der vorgezogenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 24. Juni in der Türkei häufen sich die Angriffe auf Wahlkampfveranstaltungen der Demokratischen Partei der Völker (HDP).

In der westtürkischen Stadt Manisa bildete sich ein Konvoi von über tausend Fahrzeugen auf Einladung des HDP-Provinzverbands zum Empfang des Kandidaten Sırrı Sakık am Eingang der Stadt.

Gemeinsam mit dem Kandidaten brach der Autokorso zu einer Tour durch die Stadt auf. In der Innenstadt wurde Fahrzeugkolonne von einer Gruppe, die den faschistischen Wolfsgruß zeigte und nationalistische Hymnen abspielte, blockiert. Die Gruppe griff mit rassistischen Parolen die Teilnehmer*innen des Konvois an und verletzte zwei von ihnen leicht. Außerdem wurden Fahrzeuge des Konvois beschädigt. In Lautsprecherdurchsagen und über die sozialen Medien wurde dazu aufgerufen, zur HDP-Zentrale zu marschieren.

Die Polizei intervenierte in keiner Weise. Nur aufgrund der besonnenen Haltung der HDP-Mitglieder konnte eine weitere Eskalation verhindert werden. Allerdings versammelten sich im Laufe des Tages immer mehr Faschisten im Stadtzentrum. Da von der Polizei keine Maßnahmen zum Schutz der HDP getroffen wurden, mobilisierte die Partei ihre Unterstützer zur Zentrale des Provinzverbandes. Dem Aufruf folgten mehrere Tausend Menschen.

Sırrı Sakık warnte in einer Ansprache davor, sich provozieren zu lassen: „Wir sind nicht gekommen, um uns zu streiten. Wir sind hier, weil wir für Geschwisterlichkeit eintreten."