Fahrradtour in Berlin: Kriegsprofiteure enttarnen!

Gestern kamen in Berlin-Moabit ca. 70 Menschen unter dem Motto „Kriegsprofiteure enttarnen - Panzer zu Fahrrädern! Keine Waffen für Erdogan!" zu einer gemeinsamen Fahrradtour zusammen.

Im Rahmen der bundesweiten Kampagne Tatort Kurdistan wurden in Berlin verschiedenste Standorte deutscher Rüstungsfirmen und Kriegsprofiteure angesteuert.

In dem Aufruf der Kampagne heißt es: „Allein zwischen dem 18.12.2017 und dem 24.01.2018 genehmigte die deutsche Regierung 31 Waffenexporte in die Türkei. Unter dem Einsatz von Leopard-2-Panzern deutscher Produktion, deutschen G-3-Sturmgewehren und Artillerie mit deutschem Antrieb werden zurzeit in Efrîn Zivilist*innen und YPG/YPJ-Kämpfer*innen getötet, Häuser und Infrastruktur zerstört..."

Trotz nasskalten Wetters und großem Polizeiaufgebot startete der Protest am Nachmittag an der Turmstraße und besuchte die Stationen in folgender Reihenfolge: ThyssenKrupp Plastics - Friedrich-Krause-Ufer 16-21/13353 Berlin, SPD-Zentrale - Müllerstraße 163, Pierburg GmbH - Scheringstraße 2/13355 Berlin, Rheinmetall-Büro - Voßstraße 22/10117 Berlin, Commerz Bank und Deutsche Bank - Friedrichstraße 62/10117 Berlin, Maritim Hotel - Stauffenbergstraße 26/10785 Berlin und Türkische Botschaft - Tiergartenstraße 19-21/10785 Berlin.

Zwischen den jeweiligen Standorten, welche stadtteilübergreifend in Berlin verteilt sind, wurden Fußgänger*innen mit Parolen wie „Alle Besatzer raus aus Kurdistan!", „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!" oder „Alle zusammen gegen den Faschismus!" auf die aktuelle Situation hingewiesen. Jede der Stationen wurde durch spezifische Redebeiträge, welche den jeweiligen Zusammenhang der besuchten Orte mit den andauernden Kriegsgeschäften herstellte, in Form kleiner Kundgebungen markiert.

Im Rahmen der Aktion wurde nochmals gesondert auf das Maritim Hotel hingewiesen: „Nicht nur das die Hotel-Kette am 18. März 2017 Tür und Tor für die sogenannte „Extremismuskonferenz" der rechten Partei AfD öffnete. Am 8. Mai 2018 soll hier die Hauptversammlung der Aktionäre der Rheinmetall AG stattfinden. Das Maritim Hotel stellt sich damit auf widerlichste Weise in eine kriegsverherrlichende Tradition und leistet einen aktiven Beitrag Kriege und die damit einhergehenden Tötungen von Zivilist*innen und - wie in Efrîn gesehen - den Angriff von Freiheitsbewegungen zu unterstützen." kommentierten die Aktivist*innen.

An der türkischen Botschaft wurde die Protesttour beendet, worauf im Anschluss ein Aktivist festgesetzt und ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet wurde.