Explosionen nach Angriffen am Tişrîn-Damm
Die Türkei setzt ihre Angriffe gegen den Tişrîn-Damm am Euphrat gemeinsam mit ihrer Söldnertruppe SNA fort.
Die Türkei setzt ihre Angriffe gegen den Tişrîn-Damm am Euphrat gemeinsam mit ihrer Söldnertruppe SNA fort.
Die Türkei setzt ihre Angriffe gegen die Tişrîn-Talsperre in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Auch am Freitag gab es im Umland der Dammanlage am Euphrat starke Explosionen nach Luftschlägen türkischer Kampfflugzeuge und Artilleriefeuer der Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA).
Ein Video eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur ANHA zeigt, wie graue Rauchschwaden über den Grünflächen am Rande der Talsperre aufsteigen. Ob Menschen durch die Angriffe verletzt wurden, darüber lagen zunächst keine Informationen vor. Auch ist nicht bekannt, ob der Beschuss weitere Schäden an dem Damm verursacht hat.
Unterdessen wird die Friedenswache auf dem Gelände der Tişrîn-Talsperre fortgesetzt. Heute schlossen sich neue Gruppen aus verschiedenen Städten im Kanton Cizîrê dem Protest für ein Ende der kriegerischen Gewalt der Türkei und ihrer Verbündeten gegen Nord- und Ostsyrien an. Die Übergabe wurde feierlich durchgeführt – es wurde getanzt und gesungen.
Besatzungsoffensive am Tişrîn-Damm
Seit Anfang Dezember befindet sich der südlich von Kobanê gelegene Tişrîn-Staudamm im Fokus einer türkisch-dschihadistischen Besatzungsoffensive und ist infolge schwerer Kriegsschäden außer Betrieb. Über 400.000 Menschen im Kanton Firat sind von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten, laut der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens (DAANES) droht zudem auch ein Dammbruch. Die Türkei will die Anlage einnehmen und die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) für einen weiteren Vormarsch bis zur symbolträchtigen Grenzstadt Kobanê östlich des Euphrat-Flusses drängen.
Tote und Verletzte aus der Zivilbevölkerung
Neben dem Staudamm selbst wird auch die auf dem Dammgelände stattfindende Friedenswache regelmäßig von Besatzungstruppen angegriffen. Fahrzeugkonvois mit Teilnehmenden gerieten seit Beginn der Aktion vor mehr als fünf Wochen ebenfalls ins Visier der türkischen Aggressoren und ihrer islamistischen Söldner. Dabei kamen nach Angaben des Gesundheitskomitees der DAANES zwei Dutzend Zivilpersonen ums Leben, über 200 weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten befinden sich auch der deutsche Physiotherapeut Jakob Rihn sowie die aus Eberstadt bei Heilbronn stammende Klimaaktivistin Lea Bunse.