Europaweite Proteste gegen türkischen Angriffskrieg

Am Freitag haben in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Italien Protestaktionen gegen den türkischen Angriffskrieg in Kurdistan stattgefunden.

Seit Montag gehen Kurdinnen und Kurden gemeinsam mit solidarischen Menschen täglich in europäischen Städten auf die Straßen, um gegen den türkischen Angriffskrieg in Kurdistan zu protestieren. In Deutschland sind für heute überregionale Demonstrationen angekündigt. Auch am Freitag fanden zahlreiche Aktionen statt.


In Berlin hat eine Demonstration unter dem Motto „Defend Kurdistan“ stattgefunden. Die Demonstration begann am Hermannplatz mit einer Gedenkminute für die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes und führte zum Kottbusser Tor. In Redebeiträgen wurde die Unterstützung des Aggressors Türkei durch die deutsche Bundesregierung und die NATO angeprangert. Der Linkspolitiker Ferat Koçak, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, forderte eine Ende der Waffenlieferungen an die Türkei.


Eine weitere Protestaktion fand in Bremen statt. Yüksel Koç, Ko-Vorsitzender des Europaverbands KCDK-E, sagte in einer Rede, dass der türkische Staat einen totalen Krieg gegen die Kurdinnen und Kurden ausgerufen hat. Die kurdische Befreiungsbewegung solle militärisch und politisch vernichtet werden. Der Vernichtungsfeldzug umfasse die am Sonntag gestartete Militäroperation in Südkurdistan, die permanenten Angriffe im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien und die Repression gegen die Opposition und insbesondere politische Gefangene in der Türkei. Der aktuelle Krieg in Südkurdistan sei nicht nur für die kurdische Bewegung eine Frage um Sein oder Nichtsein, sondern auch für die Erdogan-Regierung entscheidend. An die Regionalregierung der KRI (Kurdistan-Region Irak) appellierte Koç, sich nicht instrumentalisieren zu lassen, sondern zumindest neutral zu bleiben. Es sei ein fataler Fehler, das eigene Schicksal von der türkischen Regierungspartei AKP abhängig zu machen.


In Zürich fand eine Kundgebung vor dem türkischen Generalkonsulat statt. Nach einer Presseerklärung veranstalteten die Aktivist:innen der kurdischen Gemeinde CDK-S einen Sit-In. Nach einer Provokation eines türkischen Faschisten versperrten die Teilnehmenden der Aktion die Straße vor dem Konsulat und liefen als Demonstrationszug mit einem „Defend Kurdistan“-Transparent zum Bahnhof. In einer Erklärung kurdischer Organisationen in der Schweiz wurde zur Mobilmachung aufgerufen: „Die Initiative liegt bei unserem Volk. Alle Aktivitäten gegen die Besatzer und ihre Unterstützer sind legitim.“


In Straßburg besuchten Aktivist:innen der kurdischen Jugendbewegung den Sender ARTE, um auf die Situation in Kurdistan aufmerksam zu machen und eine Berichterstattung über den Krieg einzufordern. Es wurde ein Dossier mit Informationen über die aktuelle Situation überreicht.

Weitere Aktionen fanden in Krefeld, Luzern, Marseille und Turin statt.