Erste Kundgebung von Celler Bündnis gegen Preiserhöhungen

Die Preise für Lebensmittel, Sprit und Wohnkosten steigen immer weiter an und es ist keine Besserung in Sicht. In Celle hat sich deshalb ein „Bündnis gegen Preiserhöhung“ gegründet, das nun erstmals auf der Straße in Erscheinung getreten ist.

Die Inflation wird vor allem bei schmäleren Geldbeuteln immer deutlicher zu spüren, denn in fast allen Lebensbereichen steigen die Preise. Das neu gründete „Celler Bündnis gegen Preiserhöhungen“ will dagegen aktiv werden und führte am Donnerstag eine erste Aktion durch. Die Versammlung fand auf dem Heeseplatz statt. Teilnehmer:innen verteilten Flyer, um so mit Anwohner:innen über die aktuellen Preisexplosionen, deren Probleme, Gründe und Lösungen zu diskutieren.

Zentral für das Bündnis sei dabei, dass die Last der derzeitigen wirtschaftlichen Situation und der steigenden Kosten von Menschen mit Millionen- oder sogar Milliardenvermögen und Großkonzernen getragen werden sollte. „Wir sehen die momentane Entwicklung nicht als große Überraschung, sondern im Kontext von Kapitalismus. Denn Krisen sind in diesem System ein fester Bestandteil: die Corona-Krise hat für einige Unternehmen riesige Gewinne bedeutet, Politiker:innen haben sich bereichert und für die einfacheren Arbeiter:innen im Gesundheitssektor gab es nur ein Klatschen“, ordnete eine Teilnehmerin die Betrachtung auf die Krisenentwicklung ein.

„In der aktuellen Krise durch den Ukrainekrieg bereichern sich auch wieder Energie- und Rüstungsunternehmen, während der einfachen Bevölkerung das Wasser bis zum Hals steht. Und die Klimakrise wird weitestgehend ignoriert, denn die momentanen Folgen tragen vor allem Menschen im globalen Süden – und das sind nicht die Reichen“, hieß es weiter.

Diese Ausgangslage hat das Celler Bündnis gegen Preiserhöhung zum Anlass genommen, um mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen. „Wir können und wollen diese Preiserhöhungen nicht ertragen. Einige arbeiten 40 Stunden die Woche und haben am Ende des Monats trotzdem kein Geld mehr – das ist doch absurd. Und andere Menschen besitzen Milliarden – die sollen das zahlen, denn diese bereichern sich auch an den Krisen“, forderte ein anderer Teilnehmer.

Fotograf:in: Charly Rinner

Laut dem Bündnis sind Migrant:innen, (ältere) Frauen, Alleinerziehende, Rentner:innen und viele andere massiv von der aktuellen Situation betroffen. Das Bündnis betont, dass es wichtig sei, sich nicht spalten zu lassen – denn auch wenn die Auswirkungen vielleicht unterschiedlich sind, sind die Profiteure der Krisen das Problem. Zum Ziel gesetzt hat sich die Initiative, Druck auf der Straße aufzubauen, denn durch entschlossene Proteste ließen sich Forderungen wie ein Preisdeckel, eine Übergewinnsteuer und eine Erhöhung der Mindestlöhne durchsetzen. Aber generell sei klar, dass sich an den Verhältnissen grundsätzlich etwas ändern muss.

„Fakt ist, die Preiserhöhung kommt nicht einfach so, sondern die Unternehmen schrauben die Preise immer weiter hoch - weil sie es können. Denn im Kapitalismus geht es immer um Gewinnmaximierung und nicht um die Menschen oder die Natur“, heißt es in dem Flyertext des Bündnisses.

Es sind, wie auch in vielen anderen Städten, in Celle weitere Proteste und Aktionen geplant. Weitere Informationen unter preise-runter.org