Erdoğan telefoniert mit Kremlchef Putin

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Morgen wird er sich mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte treffen.

Treffen mit Mark Rutte am Montag

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. In dem Gespräch habe Erdoğan sein Interesse am Ausbau der bilateralen Beziehungen zwischen der Türkei und Russland in vielen Bereichen betont, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung des Präsidialbüros in Ankara. Insbesondere wolle man das Handelsvolumen deutlich erhöhen. Bei dem Telefonat seien auch regionale und globale Fragen erörtert worden. So wolle Erdoğan die diplomatischen Bemühungen seines Landes zur Entschärfung der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten „und zur Förderung eines möglichen Friedens“ verstärken.

Das Gespräch zwischen Erdoğan und Putin fand einen Tag vor einem Treffen des türkischen Regimechefs mit Mark Rutte statt. Der NATO-Generalsekretär wird am Montag nach Ankara reisen, um dort mit Erdoğan sowie dessen Außen- und Verteidigungsministern zusammenzutreffen. Im Mittelpunkt der Gespräche dürften die vermeintlichen Sicherheitsbedenken der Türkei hinsichtlich der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sowie der dort aktiven Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) stehen, die von Ankara als „terroristische Bedrohung“ bezeichnet und regelmäßig völkerrechtswidrig angegriffen werden. Erdoğan erhofft sich schon länger grünes Licht von den USA für eine weitere Invasion in Syrien.

Die Diskussionen werden sich auch mit einer möglichen Vermittlerrolle der Türkei im russischen Krieg gegen die Ukraine befassen und die Auswirkungen von Donald Trumps Rückkehr an die Macht in den USA auf die NATO erörtern. Während seines Besuchs in Ankara wird Rutte laut Medienberichten auch mit Vertretern der türkischen Rüstungsindustrie zusammenkommen und die Anlagen der Turkish Aerospace Industries (TUSAŞ) besichtigen, die im Oktober Ziel eines Angriffs der PKK-Guerilla geworden war.