Erdoğan stellt sich hinter homophoben Staats-Imam

Die türkische Religionsbehörde Diyanet ist für ihre reaktionäre Auslegung des Islam bekannt. Der Leiter der Islambehörde, zu der auch ihr deutscher Ableger DITIB gehört, bezeichnete Homosexualität als „Unzucht“, die zu Krankheiten führe.

Der türkische Regimechef Erdoğan stellte sich voll hinter den homophoben Staats-Imam Prof. Dr. Ali Erbaş. Die Äußerungen des Leiters der türkischen Religionsbehörde Diyanet, in der Homosexualität als „Unzucht“ bezeichnet wird, vor der die Menschheit „geschützt“ werden müsse, die ganze Generationen verderbe und für den Tod Tausender an AIDS verantwortlich sei, bezeichnete Erdoğan als „absolut richtig“; jeder Angriff auf Erbaş sei ein Angriff gegen den Staat.

Die Staatsanwaltschaft in Ankara hat unterdessen ein Ermittlungsverfahren wegen „Beleidigung religiöser Werte“ gegen die Anwaltskammer von Ankara eingeleitet. Die Anwaltskammer hatte erklärt: „Der Leiter von Diyanet, Ali Erbaş, erhält seinen Lohn dafür, dass er während seiner Amtszeit beide Augen vor Kindervergewaltigern verschließt und versucht, Frauenfeindschaft durch religiöse Diskurse zu legitimieren. Er bleibt trotz seiner Äußerungen zum Erdbeben, zu LGBTI+, zu Frauen und Kindern im Amt. Es würde nicht erstaunen, wenn er nach seiner letzten Rede die Bevölkerung auffordert, mit Fackeln auf die Straße zu gehen und Frauen als Hexen zu verbrennen.“

Der in Deutschland unter anderem an Schulen aktive und mit staatlichen Stellen eng kooperierende Islamverband DITIB ist Teil von Diyanet und verbreitet dieselben reaktionären und volksverhetzenden Diskurse wie seine Mutterorganisation in der Türkei.