Enkel von Seyit Riza in Mainz verstorben

Rüstem Polat, ein Enkel von „Pîr Sey Rızo“, dem Vordenker des Dersim-Widerstands von 1937, ist in Mainz an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Am Montag soll er nach Xozat verabschiedet werden, zuvor findet im Cemhaus eine Trauerzeremonie statt.

Rüstem Polat, ein Enkel von „Pîr Sey Rızo“ (Seyit Riza), dem Vordenker des Dersim-Widerstands von 1937, ist in Mainz im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Die alevitisch-kurdische Gemeinschaft trauert nun um einen „unermüdlichen Kämpfer für Gerechtigkeit“, der fast sein gesamtes Leben der Suche nach dem Grab seines Großvaters und dessen Weggefährten widmete.

Am morgigen Samstag findet für Rüstem Polat eine Trauerzeremonie im Cemhaus des AKMC in Gustavsburg statt. Danach wird der Verstorbene nach Dersim überführt. Sein Wunsch war es, im Dorf Pîxami in Xozat beerdigt zu werden.

1937/38 fand in Dersim ein Genozid an der alevitischen Bevölkerung statt. Seyit Riza war der wichtigste geistliche und tribale Vordenker seiner Zeit und wehrte sich gegen die türkische Regierung, gegen die Vertreibungen und den Völkermord an kurdischen Aleviten. Im September 1937 wurde er in einem Hinterhalt verhaftet, im Schnellverfahren zum Tode verurteilt und am 15. November 1937 in Xarpêt (tr. Elazığ) zusammen mit seinem Sohn Resik Ûşen und seinen fünf Mitstreitern Wusênê Seydi, Aliye Mirzê Sili, Hesen Ağa, Fındık Ağa und Hesenê Ivraimê hingerichtet.

Die genaue Stelle, an der Seyit Riza und seine Freunde beigesetzt wurden, ist bis heute geheim. Die türkische Regierung weigert sich, den Aufenthaltsort der Gebeine preiszugeben.