150 Aktivist:innen des Bündnisses Ende Gelände blockieren seit dem frühen Nachmittag am Industriehafen Mukran ein Pipelinelager und haben damit eines ihrer Aktionsziele erreicht. Das Bündnis hatte für heute zu einem Aktionstag gegen die Pläne für zwei neue LNG-Terminals im Hafen von Mukran auf Rügen und den Bau einer Gas-Pipeline durch den Greifswalder Bodden aufgerufen.
„Wir sind unglaublich wütend. Denn hier auf Rügen zerstören die deutsche Regierung und deutsche Energiekonzerne unsere Zukunft“, sagt Charly Dietz, Sprecherin von Ende Gelände. „Der Bau von LNG-Terminals für den Import von noch mehr fossilem Gas heizt die Klimakrise weiter an. Die Folgen liegen auf der Hand: neue Hitzewellen, noch größere Regenfluten, noch mehr Zerstörung, noch mehr Tote. Auf Rügen protestieren viele Menschen seit Langem gegen diese LNG-Pläne. Auch auf der anderen Seite des Atlantiks, wo das Gas durch Fracking aus dem Boden gepresst wird, leisten Menschen Widerstand. Mit ihnen gemeinsam stellen wir uns den Klimaverbrechen der fossilen Konzerne entgegen. Wer auf Rügen, in Lubmin, Brunsbüttel oder anderswo in fossile Infrastruktur investiert, muss mit uns rechnen: Wir sind das Investitionsrisiko.“
Seit dem Mittag hatten Klimaaktivist:innen des Aktionsbündnisses Ende Gelände zusammen mit der Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen und Fridays for Future Rügen gegen die Pläne der Bundesregierung für die neuen LNG-Terminals demonstriert. 150 Aktivist_innen, darunter auch Menschen im Rollstuhl, gelang es, ein Pipelinelager im Industriehafen von Mukran zu blockieren. Die Rohre sind Restbestände, die ursprünglich für den Bau von Nord-Stream 2 verwendet werden sollten. Nun sollen sie für den Bau der neuen Pipeline eingesetzt werden, die Mukran mit Lubmin verbinden und quer durch den Greifswalder Bodden verlaufen soll. Im Mai dieses Jahres fand bereits eine gemeinsame Protestaktion auf Rügen statt.
Im August hatte Ende Gelände die Baustelle einer Flüssiggas-Pipeline bei Brunsbüttel blockiert, wo ebenfalls ein LNG-Terminal gebaut werden soll. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort will das Aktionsbündnis den Import von Flüssiggas verhindern. Ende Gelände macht seit 2015 immer wieder mit Aktionen zivilen Ungehorsams auf die Klimakrise aufmerksam.
(ANF/EG)
Titelfoto: Freundeskreis Videoclips