Ehemaliger Imrali-Gefangener in Isolationshaft

Der herzkranke Gefangene Mehmet Sait Yıldırım ist aus der Vollzugsanstalt Ödemiş in eine Einzelzelle in Kırıklar verlegt worden. Yıldırım hat 2015 neun Tage mit Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel İmralı verbracht.

Der 67-jährige herzkranke Gefangene Mehmet Sait Yıldırım ist auf Ministeranweisung von Ödemiş in eine Einzelzelle im Gefängnis Kırıklar verlegt worden. Beide Haftanstalten liegen in der westtürkischen Provinz Izmir.

Die Verlegung wurde über ein Fax bekannt, das der Gefangene Turgut Koyuncu an den Menschenrechtsverein IHD schickte. Darin heißt es: „Unser Freund Mehmet Sait Yıldırım ist per Anweisung durch das Justizministerium in Einzelhaft genommen worden. Für den Vollzug der Isolationshaft wurde er in das F-Typ-Gefängnis von Kırıklar verlegt. Es lag keine Strafmaßnahme vor, die die Einzelhaft rechtfertigt, aber die Anweisung kam direkt aus dem Justizministerium. Es handelt sich um eine ganz neue Maßnahme, die es bisher nicht gegeben hat. Die Situation ist besorgniserregend.“

Neun Tage auf İmralı

Yıldırım war einer von fünf Gefangenen, die auf Forderung Abdullah Öcalans zur Zeit des vermeintlichen Friedensprozesses am 15. März 2015 in das Hochsicherheitsgefängnis İmralı verlegt wurden. Die Gefangenen sollten Öcalan als „Sekretariat“ bei den Verhandlungen mit dem türkischen Staat zuarbeiten. Yıldırım blieb nur neun Tage auf der Gefängnisinsel. Aufgrund seiner Herzerkrankung wurde er zunächst nach Bolu, dann nach Amed (Diyarbakır) und schließlich nach Ödemiş verlegt.

Sein Buch „Neun Tage auf İmralı“ ist im Verlag Aram erschienen.