Düsseldorf: Polizei kriminalisiert Menschenkette

In Düsseldorf ist mit einer Menschenkette auf den Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans aufmerksam gemacht worden. Durch polizeiliche Interventionen wurde den Kurden ein weiteres Mal das Versammlungsrecht abgesprochen.

In Düsseldorf ist zur Unterstützung des Hungerstreiks unter dem Motto „Die Isolation durchbrechen, den Faschismus zerschlagen, Kurdistan befreien“ eine Menschenkette gebildet worden. Für die Menschenkette gab es zwei Ausgangspunkte: Den Hauptbahnhof und den nordrhein-westfälischen Landtag.

Die anwesende Polizei war schnell auf die Suche von Bildern des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan fixiert und stoppte die Demonstrationskette. Akribisch wurden die mitgebrachten Materialien, vor allem Bilder der Hungerstreikenden, von der Polizei untersucht. Eine junge Frau wurde von Polizisten umstellt, weil sie – verdeckt von einem Schal – einen Anstecker trug, der den Sicherheitskräften verdächtig erschien. Die Menschenmenge protestierte gegen das polizeiliche Vorgehen und die Frau wurde freigelassen, nachdem der Anstecker fotografiert worden war. Im Verlauf der Demonstration kam es zu mehreren Störversuchen der Polizei. Ein junger Mann erlitt eine Kopfverletzung, als er versuchte, eine Festnahme zu verhindern. Er wurde in einen Krankenwagen gebracht, der erst nach Aufnahme seiner Personalien durch die Polizei losfahren konnte.

Vor dem Landtag wurde eine Abschlusskundgebung abgehalten. Der KON-MED-Vorsitzende Tahir Köçer protestierte gegen die Polizei. „Es ist versucht worden, den Sinn unserer Aktion ins Leere laufen zu lassen. 7000 Menschen sind im Hungerstreik und wir werden uns jetzt noch stärker für sie einsetzen“, sagte Köçer in einem Redebeitrag.

Im Vorfeld der heutigen Solidaritätsaktion in Düsseldorf hatte die Interessengemeinschaft der Händler in der Königsallee in einem Schreiben an die Polizei darum gebeten, die Menschenkette zu verbieten, berichtete die Rheinische Post.