„Die Zusammenarbeit mit Frankreich wird fortgesetzt“

Die Vertreter*innen der Nordsyrien-Abordnung, die im Elysee-Palast in Paris vom französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron empfangen worden sind, bezeichnen das Treffen als positiv.

Am Donnerstag wurde vom französischen Staatspräsident Emmanuel Macron im Elysee-Palast in Paris eine Abordnung aus Nordsyrien und Rojava empfangen. An der Abordnung beteiligt waren kurdische, arabische, aramäische und assyrische Vertreter*innen, darunter Asya Abdullah, die Ko-Vorsitzende von TEV-DEM, Hêvin Reşîd (Exekutivrat des Kantons Efrîn), Siham Qiryo (Rat für auswärtige Angelegenheiten des Kantons Cizîrê), Faner Gaêt (Exekutivrat Cizîrê), Rêdur Xelil (QSD-Verantwortlicher für auswärtige Angelegenheiten), die YPJ-Sprecherin Nesrin Abdullah sowie Dr. Xalid Îsa von der Vertretung der Selbstverwaltung Nordsyriens in Frankreich.

Das Gespräch mit Macron hat eine Stunde gedauert. Im Anschluss an das Treffen verkündete Frankreich, angesichts der Besatzungsdrohungen des türkischen Staates Truppen nach Minbic zu entsenden.

Auf einer Pressekonferenz der Nordsyrien-Abordnung im Elysee-Palast machte Asya Abdullah, die Ko-Vorsitzende von TEV-DEM, folgende Angaben:

„Wir hatten ein positives und wichtiges Treffen mit Herrn Macron. Frankreich hatte bereits zuvor seine Unterstützung für den Kampf gegen den Islamische Staat (IS) in Nordsyrien und insbesondere für die Demokratischen Kräfte Syriens angekündigt. Herr Macron zeigte eine ernste Haltung gegenüber dem Angriff auf Efrîn. Wir haben ihm unseren Dank ausgesprochen. Bei diesem Treffen sprachen wir über die Aggression gegen Efrîn, die Rückkehr von Efrîns Bevölkerung, den Kampf gegen den IS und die Situation in Nordsyrien. Die Erfahrungen in Rojava und Nordsyrien wurden als positives Modell gewertet. Herr Macron wiederholte seine Unterstützung für Efrîn und Nordsyrien. Es sagte, Frankreich würde seine diplomatischen Bemühungen für Efrîn fortsetzen. Bisher wurde in Minbic mit den französischen Streitkräften zusammengearbeitet. Es besteht Bedarf an einer stärkeren Zusammenarbeit, da die Bedrohung durch den IS weiterhin besteht. Mit dem Angriff auf Efrîn hat der IS wieder an Stärke gewonnen. Der türkische Staat möchte Terrorgruppen in Efrîn ansiedeln. Der Islamische Staat ist eine Gefahr für uns alle. Aus diesem Grund müssen wir zusammenarbeiten. Herr Macron erklärte ebenfalls, dass Frankreich mit den Demokratischen Kräften Syriens zusammenarbeiten möchte und die Kooperation erstarken wird.”

Auf die Frage eines Journalisten, um was für eine Kooperation es sich dabei handele, wies Asya Abdullah auf den IS-Angriff vergangener Woche in Frankreich hin und sagte: „Je intensiver wir zusammenarbeiten, desto mehr können wir unsere Völker vor dem IS schützen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Methoden und Möglichkeiten.”

Zu Macrons Erklärung, Frankreich werde Truppen nach Minbic entsenden, sagte Abdullah: „Das ist eine gewöhnliche Angelegenheit, zu der es bereits in der Vergangenheit gekommen ist und die fortgesetzt wird.“

Auf der Pressekonferenz wurden zahlreiche Fragen von Journalist*innen zur aktuellen Situation in Efrîn sowie zum Kampf gegen den IS beantwortet. Anhand vieler Beispiele haben die Mitglieder der Abordnung auch über die Unterstützung des türkischen Präsidenten Erdoğan für den Islamischen Staat und die Feindseligkeit gegenüber der Völker Nordsyriens berichtet.