Im politischen Montagssalon im Cafê Morgenrot in Berlin das neu auf Deutsch veröffentlichte Buch „Die demokratische Zivilisation – Wege aus der Zivilisationskrise im Nahen Osten“ von Abdullah Öcalan vorgestellt worden. Zu Gast war der Lektor und Übersetzer Reimer Heider.
Nach einer gut zweimonatigen Sommerpause wurde von der Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ und der „Initiative demokratischer Konföderalismus“ (IDK) zur Buchvorstellung des IV. Bands des „Manifests der demokratischen Zivilisation“ Abdullah Öcalans eingeladen. Reimer Heider, welcher neben seiner Tätigkeit als Lektor und Übersetzer seit vielen Jahren in der „Internationalen Initiative: Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“ aktiv ist, verwies zu Beginn der Veranstaltung auf den Jahrestag des Putsches in Chile. Dieser zeigte in der damaligen Zeit, so Heider, mit welch brutalen Methoden und internationaler Rückendeckung die Volksfrontregierung Chiles aufgrund ihrer progressiven und sozialistischen Gesinnung bekämpft wurde. Dies habe auch starke Auswirkungen auf die damals in der Entstehung begriffenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gehabt und zur Schlussfolgerung geführt, dass lediglich legale Politik und eine rein nationale politische Perspektive nicht ausreiche bei einem Gegner, der sich international koordinierte und selbst vor Massenhinrichtungen nicht zurückschreckt.
Gut 25 Jahre später bewahrheitete sich diese Erkenntnis nach Reimer Heider abermals, als Abdullah Öcalan am 9. Oktober 1998 dazu gezwungen wurde, Syrien zu verlassen und nach einer internationalen Odyssee 1999 in einer koordinierten Aktion von CIA und dem israelischen Mossad entführt und an die Türkei übergeben wurde. Vor diesem Hintergrund wurde im weiteren Verlaufe des politischen Montagssalons die Entstehungsgeschichte der als Verteidigungsschriften bekannt gewordenen Werke Abdullah Öcalans und die politische Bedeutung des IV. Bandes skizziert. Dieses hängt laut dem Referenten wie kein anderes Werk unmittelbar mit der Revolution in Rojava 2012 zusammen und hält ebenso eine internationale Perspektive auf die seit jeher für alle Revolutionär:innen relevanten Fragen „Was tun, wie leben und wo anfangen?“ bereit.