Demonstrationen in Nürnberg und Magdeburg
Weltweit wird gegen die türkische Invasion in Nordsyrien protestiert und Solidarität mit Rojava bekundet. Wir berichten aus Nürnberg und Magdeburg.
Weltweit wird gegen die türkische Invasion in Nordsyrien protestiert und Solidarität mit Rojava bekundet. Wir berichten aus Nürnberg und Magdeburg.
In Nürnberg fand heute eine Demonstration statt gegen das Erstarken der faschistischen Bewegungen und einen immer autoritärer handelnden Staat. Organisiert wurde diese schon lange angekündigte Demonstration unter dem Motto „Rechte Netzwerke bekämpfen im Staat und auf der Straße – für eine linke Offensive" vom Antifaschistischen Aktionsbündnis (AAB), einem Zusammenschluss vieler linker Organisationen in Nürnberg.
Der Demonstrationszug bestand aus mehreren Blöcken, unter anderem ein lilafarbener feministischer Block mit der Botschaft „Feministisch leben heißt kämpfen gegen Rechts“. Eine Sprecherin erläuterte: „Praktische Solidarität heißt Kämpfe verbinden, um als immer größer, stärker und radikaler werdende Masse eine wirkmächtige Kraft gegen herrschenden Rassismus, Neoliberalismus und Sexismus zu werden.“
Nach den täglichen Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Invasion in Rojava war es dann letztlich der Block der kurdischen Freiheitsbewegung, der die ausdrucksstarke Demonstration durch Nürnberg mit vielen Fahnen der YPG und YPJ bestimmte. Zahlreiche – auch viele junge Menschen aus Rojava – schlossen sich an. Man sah ihre Wut und den Willen zum Widerstand. Sprechchöre wie „Terrorist Erdoğan", „Bijî berxwedana Rojava" oder „Bijî Serok Apo” hallten durch die Stadt und hunderte Demonstrantinnen stimmten ein in die „Çerxa Şoreşê“.
Vereinzelt kam es zu Pöbeleien von türkischen Passanten, die mit dem faschistischen Wolfsgruß provozieren wollten. Die Demonstration mit insgesamt ca. 3.000 Teilnehmer*innen endete mit einer Schweigeminute in der Straße, wo Abdurrahim Özüdoğru im Jahr 2001 vom NSU ermordet worden war.
Magdeburg
Heute haben sich wieder circa 500 Menschen in Magdeburg versammelt, um eine breite Solidarität mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) aufzuzeigen, die seit vier Tagen gegen die zweitgrößte NATO-Armee kämpfen.
Zu Beginn versuchte die Polizei willkürlich und ohne schriftliche Begründung Fahnen zu verbieten, welches sich nach einigen Diskussionen jedoch klären konnte. Während der Demonstration wurden lautstark Parolen in die Stadt gerufen und Infoflyer an Passanten verteilt. Am Alten Markt wurden verschiedene Redebeiträge gehalten, unter anderem vom Solidaritätsbündnis Kurdistan-Magdeburg zur Bedeutung der aktuellen Situation, ein kurdischer Beitrag und einige von deutschen Internationalist*innen, darunter auch die „Fridays for Future“-Bewegung.