Demonstrationen gegen Besatzung und Isolation
Kurdische Organisationen in Europa haben am Samstag gegen den Krieg in Kurdistan und das weltweite Schweigen zu den Verbrechen der türkischen Regierung protestiert.
Kurdische Organisationen in Europa haben am Samstag gegen den Krieg in Kurdistan und das weltweite Schweigen zu den Verbrechen der türkischen Regierung protestiert.
In mehreren europäischen Ländern haben kurdische Organisationen am Samstag gegen die Besatzungsangriffe der Türkei auf Kurdistan protestiert. Unter anderem in Frankfurt am Main, Heilbronn, Berlin, Bielefeld und Saarbrücken fanden Demonstrationen und Kundgebungen statt.
Frankfurt am Main
Die Demonstration in Frankfurt am Main wurde vom Verband FCDK-Kawa organisiert und begann am Hauptbahnhof. Die Teilnehmenden protestierten gegen Besatzung, Verrat und Isolation. In einer Rede wurde auf die Revolution in Rojava am 19. Juli 2012 hingewiesen und ihr zwölfjähriges Bestehen gefeiert. „Ganz Kurdistan ist von den auf Besatzung und Annektion abzielenden Bestrebungen der Türkei betroffen. Die Staaten der Region und die Weltmächte ignorieren diesen Vernichtungsfeldzug und verfolgen eigene Interessen. Das Paradigma von Abdullah Öcalan als Repräsentant der Bevölkerung Kurdistans, das ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen vorsieht, soll vernichtet werden“, sagte ein Sprecher.
Heilbronn
In Heilbronn fand eine von den kurdischen Jugendbewegungen TekoJIN (Jinên Ciwan ên Têkoşer) und TCŞ (Tevgera Ciwanên Şoreşger) angeführte Demonstration statt. Die Teilnehmenden gedachten der Gefallenen des kurdischen Freiheitskampfes und riefen „Bijî Serok Apo” und “Bijî Berxwedana Gerîla”. In Redebeiträgen wurde die türkischen Besatzungsangriffe im Nordirak und in Nordsyrien protestiert und die Kollaboration der PDK in Südkurdistan als Verrat am kurdischen Volk verurteilt.
Berlin
Eine Demonstration der kurdischen Jugendbewegung in Berlin richtete sich gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und führte vom Oranienplatz zum Hermannplatz. Zum Auftakt wurde mit einer Schweigeminute der Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes gedacht. Die Veranstalter:innen erklärten, dass das Existenzrecht der kurdischen Gemeinschaft angegriffen wird und die Isolation von Öcalan in türkischer Haft rechtswidrig ist. Von dem seit 25 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftierten PKK-Begründer und seinen drei Mitgefangenen gibt es seit März 2021 kein Lebenszeichen mehr. In einer Erklärung der Studierendenverbände JXK und YXK wurde darauf hingewiesen, dass es seit Jahren keine Informationen über die Imrali-Gefangenen gibt. Öcalans Kampf und Philosophie lebten trotzdem weiter: „Sein Paradigma für ein freies Leben, radikale Demokratie, Ökologie und Frauenbefreiung inspirieren viele Menschen. Abdullah Öcalan hat die Unterdrückung von Frauen als zentrales Element des Kolonialismus in Kurdistan eingeordnet und die Überwindung des Patriarchats als Voraussetzung für eine freie Gesellschaft bewertet. Mit seiner Isolation soll die Vorstellung einer basisdemokratischen Gesellschaft unterdrückt werden. Solange die NATO-Staaten und insbesondere die Türkei die Freiheit eines Volkes verhindern, wird der Freiheitskampf weitergehen. Die türkische Regierung unterdrückt Minderheiten systematisch und benutzt den IS als Druckmittel. Wir fordern Freiheit für Abdullah Öcalan, weil eine friedliche Lösung der kurdischen Frage nur mit seiner Freilassung möglich ist.“
Bielefeld
Auch in Bielefeld demonstrierten Menschen angeführt von der kurdischen Jugendbewegung für die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage. Die Demonstration startete am Hauptbahnhof und führte zum Bouleplatz, wo zum Abschluss getanzt wurde.
Saarbrücken
In Saarbrücken protestierten Kurdinnen und Kurden gegen Besatzung und Isolation und riefen zum gemeinsamen Kampf auf.