Demonstrationen für die Freiheit von Abdullah Öcalan

In mehreren Ländern Europas haben am Samstag Demonstrationen für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage stattgefunden. Zu den Aktionen hatte die kurdische Frauenbewegung TJK-E aufgerufen.

Kurdische Frauenbewegung in Europa

In mehreren Ländern Europas haben am Samstag Demonstrationen für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage stattgefunden. Öcalan wurde nach seiner erzwungenen Ausreise aus Syrien am 9. Oktober 1998 in einer internationalen Geheimdienstoperation in Kenia entführt und befindet sich seit dem 15. Februar 1999 in Isolationshaft in der Türkei. Der 9. Oktober markiert somit ein wichtiges Datum für die kurdische Bewegung und wird als Beginn eines internationalen Komplotts bewertet. Mit den Global Free Öcalan Days wurde bereits seit Anfang des Monats durch vielfältige Aktivitäten sowohl über die Rechtswidrigkeit der Haftbedingungen auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali als auch über das Paradigma des PKK-Begründers informiert und diskutiert.

Für dieses Wochenende hat die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) zu Straßenprotesten in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Dänemark, England, Belgien, Niederlande, Schweden und Norwegen aufgerufen und erklärt: „Die Freiheit von Abdullah Öcalan ist für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage, für eine Demokratisierung der Türkei und für den Frieden in der Region von entscheidender Bedeutung. Abdullah Öcalan macht eine Politik der Verhandlungen und des Dialogs gegen Gewalt und Konflikte. Er inspiriert Frauenbewegungen in der ganzen Welt, da er für ein Lebensmodell eintritt, in dem Frauen die Führung gegen die patriarchalische Unterdrückung übernehmen. Die Philosophie des demokratischen Konföderalismus bietet die Vision einer Welt, die auf Natur, Gesellschaft und direkter Demokratie als Lebensform basiert. Diese Vision ist in Nord- und Ostsyrien verwirklicht worden.“

Frankfurt am Main


In Frankfurt am Main fand am Samstag eine Demonstration von der Alten Oper zum Wilhelmsplatz statt.

Stuttgart


Eine Demonstration in Stuttgart begann mit einer Schweigeminute an der Lautenschlager Straße und führte zum Marienplatz. Der Ko-Vorsitzende des Dachverbands KON-MED, Kerem Gök, erklärte in einem Redebeitrag, dass es seit März 2021 keine Nachrichten von Abdullah Öcalan und seinen drei Mitgefangenen gibt. Weitere Ansprachen wurden von Zübeyde Zümrüt (KCDK-E) und Pervin Azadî (TJK-E) gehalten.

Düsseldorf


In Düsseldorf demonstrierten zahlreiche Menschen mit einem großen Bild von Abdullah Öcalan vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt. Ayten Kaplan, Sprecherin der TJK-E, forderte die Freilassung von Öcalan und wies auf den Zusammenhang mit der ungelösten kurdischen Frage hin. Şevin Sincar, Ko-Vorsitzende des Verbands FED-MED, kündigte eine Großdemonstration am 16. November in Köln an.

Basel


Bei einer Demonstration in Basel wurde der Europarat zum Handeln aufgefordert. Özen Aytaç hielt eine Ansprache im Namen des kurdischen Frauenverbands in der Schweiz (YJK-S) und sagte, dass mit der Isolationsfolter im Hochsicherheitsgefängnis Imrali der Befreiungskampf des kurdischen Volkes zerschlagen werden soll. Dagegen werde seit über 25 Jahren Widerstand geleistet. Europa müsse Druck auf die Türkei ausüben und für die Umsetzung von Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sorgen. Die BastA-Politikerin Tonja Zürcher forderte die Freilassung von Öcalan und allen weiteren politischen Gefangenen in der Türkei.

Saarbrücken


Kiel


In Kiel demonstrierten Aktivist:innen von Defend Kurdistan, Jiyana Jin und dem kurdischen Gesellschaftszentrum vom Hauptbahnhof zur St. Nikolai Kirche.

Dresden


Eine Kundgebung in Dresden wurde vom Frauenrat Mala Jina vor der Altmarkt Galerie gestaltet.

Erfurt


Aktivist:innen der Initiativen Gemeinsam Kämpfen, Women Defend Rojava, Internationalistische Jugendkommune und des kurdischen Gesellschaftszentrums protestierten in Erfurt gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und die Repression gegen die Freiheitsbewegung Kurdistans.

Wien


In Wien fand eine Demonstration statt, zu der der Frauenrat Avesta aufgerufen hatte. Die Demonstrant:innen forderten, dass Abdullah Öcalan unverzüglich Zugang zu seinen Anwält:innen und Familienangehörigen gewährt werden muss. „Er muss unter Bedingungen freigelassen werden, die es ihm ermöglichen, eine Rolle bei der Suche nach einer gerechten und demokratischen politischen Lösung für die jahrzehntelange kurdische Frage in der Türkei zu spielen", sagte Dilek Karahan, Ko-Vorsitzende von Civaka Azad. Ein weiterer Redner war der DEM-Abgeordnete Kamuran Tanhan.

Hamburg


Eine in Hamburg vom Frauenrat Rojbîn geplante Demonstration fand nicht statt, weil die Behörden das Zeigen von Bildern Abdullah Öcalans verboten. Die Aktivistin Anja Flach kritisierte das Verbot als deutsche Dienstleistung für das türkische Erdogan-Regime.