Demonstration in Saarbrücken: „Weg mit dem Verbot der PKK!“

In Saarbrücken hat eine Bündnisdemonstration gegen die Kriminalisierung von Kurdinnen und Kurden stattgefunden. Die kurdische Community in Europa versucht seit Jahren beharrlich, sich mit demokratischen Mitteln Gehör zu verschaffen.

In Saarbrücken hat am Mittwochabend eine Demonstration gegen die Kriminalisierung von Kurdinnen und Kurden stattgefunden. Anlass waren die Razzien im Kurdischen Gesellschaftszentrum Saar (KGZ) und vier Privatwohnungen im Saarland am Vortag. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz wirft vier Beschuldigten vor, Mitglieder der PKK zu sein. Zu Festnahmen kam es nicht.

Aufgerufen zu der Demonstration hatten Antifa Saar / Projekt AK, DKP Saar, Linksjugend ['Solid] Saar, Kurdisches Gesellschaftszentrum Saar, Seebrücke Saar, ConnAct Saar und das Antifaschistische Schüler_innenkollektiv. Die Organisator:innen riefen zur Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung auf und forderten: „Schluss mit der heuchlerischen Türkei-Partnerschaft! Weg mit dem Verbot der PKK!“

Die Demonstration begann vor dem KGZ mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes und führte durch die Innenstadt. In Redebeiträgen und auf Flugblättern wurde über die Kriminalisierung der kurdischen Community in Deutschland und insbesondere im Saarland informiert. Die Demonstration fand außerdem unter dem Eindruck der jüngsten Berichte über die Kriegsverbrechen der Türkei in Kurdistan statt. Während in der Bundesrepublik Deutschland die Justiz im politischen Auftrag kurdische Zusammenhänge handlungsunfähig zu machen versucht, setzt die türkische Armee mit Unterstützung der NATO chemische Kampfstoffe gegen die Guerilla in Kurdistan ein. In Europa versuchen Kurdinnen und Kurden beharrlich, sich mit demokratischen Mitteln Gehör zu verschaffen. So wurde auf der Demonstration in Saarbrücken auch Solidarität mit der Guerilla zum Ausdruck gebracht.

Abgeschlossen wurde die Demonstration mit einer Kundgebung auf dem Max-Ophüls-Platz. In einer Rede des KGZ wurde darauf hingewiesen, dass der Verein seit 1978 besteht. Mit der Durchsuchung werde bezweckt, das Erdogan-Regime zufrieden zu stellen und die kurdische Gesellschaft einzuschüchtern. Diese Bemühungen seien vergeblich, denn die Kurdinnen und Kurden hätten durch ihren jahrzehntelangen Kampf bewiesen, dass ihre Freiheitsbewegung nicht zerschlagen werden könne. In weiteren Redebeiträgen wurde dem KGZ Solidarität zugesichert.