Boykottaufruf zur Fußball-EM
Die Initiative „Defend Kurdistan“ ruft zum Boykott der türkischen Nationalmannschaft bei der am Freitag gestarteten Europameisterschaft im Männerfußball auf und fordert: „Kein Torjubel im Schatten der türkischen Kriegsverbrechen!“. Den Aufruf „BOYCOTT TURKEY AT EURO2024!“ begründet die Initiative mit der Unterstützung von Kriegseinsätzen in Kurdistan durch das Nationalteam der Türkei. In der Erklärung heißt es:
„Als die türkische Armee 2018 völkerrechtswidrig in die kurdische Stadt Efrîn im Nordwesten Syriens einmarschierte, machte sie sich für den Tod und die Vertreibung Abertausender Menschen verantwortlich. 2019 wiederholten sich diese schrecklichen Ereignisse beim türkischen Einmarsch in die nordsyrischen Gebiete Serêkaniyê und Girê Spî. Seitdem werden diese Gebiete von der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Partnern kontrolliert. Mord, Folter, Entführungen und Vergewaltigungen gehören seitdem zum grausamen Alltag in diesen Regionen.
Fast überall auf der Welt haben diese Kriege Wut und Empörung ausgelöst. Nicht so bei der türkischen Nationalmannschaft. Sie hat öffentlich ihre Unterstützung für die Kriegseinsätze gezeigt und damit ihre nationalistische und kriegstreiberische Haltung offenbart.
Wir sind davon überzeugt, dass der Sport im Allgemeinen und internationale Sportwettkämpfe im Besonderen dazu beitragen sollten, Menschen aus aller Welt unabhängig von ihrer Herkunft und Hautfarbe zusammenzubringen. Rassismus und Nationalismus haben im Sport nichts zu suchen. Die türkische Nationalmannschaft vertritt jedoch ein völlig anderes Weltbild. Sie unterstützt völkerrechtswidrige Kriege und schürt damit Nationalismus, Rassismus und Hass unter den Menschen.
Deshalb rufen wir im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland zum Boykott und Entzug jeglicher Unterstützung der türkischen Nationalmannschaft auf.“