Chemiewaffen: Hamburger Grüne zum Handeln aufgefordert

Aktivist:innen der Hamburger Ortsgruppen von „Gemeinsam Kämpfen“ und der kurdischen Jugend haben die Landesmitgliederversammlung der Grünen aufgefordert, gegen Giftgasangriffe der Türkei auf die kurdische Guerilla aktiv zu werden.

Im Wilhelmsburger Bürgerhaus in Hamburg fand am Samstag die Landesmitgliederversammlung der Grünen statt. Vertreter:innen der kurdischen Jugendorganisationen TekoJIN und TCŞ sowie Aktivist:innen der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ nahmen die Zusammenkunft zum Anlass, Flugblätter an die Mitglieder der Grünen zu verteilen mit der Aufforderung, aktiv gegen Chemiewaffenangriffe der Türkei auf die Guerilla in Südkurdistan zu werden. Das Podium der Hamburger Grünen gestattete einer Sprecherin ein kurzes Statement auf der Bühne abzugeben.

Anja Flach erklärte, dass die türkische Armee in den letzten Monaten mehr als 2.400 Angriffe mit verbotenen Waffen gegen die kurdische Guerilla durchgeführt habe und mindestens 89 Kämpferinnen und Kämpfer an den Folgen von Giftgas ums Leben kamen. „Es waren Kämpfer:innen, die uns alle gegen den sogenannten Islamischen Staat verteidigt haben“, sagte Flach und wies auf Videoaufnahmen über Kriegsverbrechen der Türkei in Südkurdistan hin, die unter anderem auch von ANF veröffentlicht wurden.


Ebenso berichtete Flach, dass eine Delegation der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW nicht in die Region gelassen wurde, um die Vorfälle zu untersuchen.

Die Aktivist:innen forderten die Grünen Hamburg dazu auf, die Bundesregierung dazu zu bewegen einen  Antrag zur Untersuchung von Chemiewaffenangriffen der Türkei an die OPCW zu stellen.  Der Redebeitrag wurde von vielen Grünen mit Applaus unterstützt.

Auch eine Delegation von Iraner:innen hatte die Gelegenheit, die Grünen zur Unterstützung der Aufstände in Iran aufzurufen.