Am Mittwoch fand im Bunten Haus in Celle die Veranstaltung „Internationale Stimmen – Gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg” über den Kosovo bzw. das ehemalige Jugoslawien statt.
In einem offenen Gespräch erzählte Bekim Morina über die Region, seine politischen Aktivitäten, die Veränderung der Situation bis zum Jugoslawienkrieg und seine Fluchtgründe. Über 20 Personen waren zusammengekommen, um Bekim Morina zuzuhören und auch in direkten Austausch zu gehen.
Zu Beginn wurde die Region geographisch betrachtet und die Geschichte seit dem 1. Weltkrieg beleuchtet. Denn gerade nach dem 2. Weltkrieg war Jugoslawien ein interessantes Projekt, da es ein Vielvölkerstaat war, welcher sich unabhängig von der NATO aber auch vom Warschauer Pakt hielt.
Bekim, der selbst 1972 geboren wurde, erzählte über seine Jugend, in der er sich mit anderen organisierte, um gegen Unterdrückung anzukämpfen. Verbunden mit seinem Leben wurde in der Veranstaltung die widerständige Entwicklung der 1980er Jahre betrachtet bis zum Beginn der 1990er. Zu der Zeit änderte sich die Situation und damit auch Bekims Aktivismus, da es legal möglich war, sich politisch einzusetzen. Ende der 1990er Jahre floh Bekim während des Krieges nach Deutschland, weil er keine Hoffnung für die Region sah. Heute betrachtet er die Situation etwas optimistischer, da sowohl eine progressivere Regierung an der Macht ist, die die Korruption bekämpft, als auch eine aktivere Gesellschaft existiert.
Der Arbeitskreis Internationalismus hatte zu dieser ersten Veranstaltung einer ganzen Reihe eingeladen. Die Idee ist, Menschen und ihre Realität in Celle näher kennenzulernen und in Austausch zu kommen, um das Verständnis für die Vielfalt in der Stadt zu stärken.