Brände in Massenlager auf griechischer Insel Samos ausgebrochen

Im sogenannten Hotspot Vathy auf der griechischen Insel Samos sind an vier Stellen Feuer ausgebrochen. Bisher ist unbekannt ob es Tote und Verletzte gab.

Im Hotspot Vathy auf der griechischen Insel Samos kam es am Sonntag zu mehreren Bränden. Der Hotspot Vathy ist eines der überfülltesten Massenlager auf den griechischen Inseln. In dem für etwa 649 Menschen ausgelegten Lager müssen 6.869 Menschen unter katastrophalen Bedingungen leben. Die Feuer konnten mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden. Die Brandursache wird derzeit noch untersucht. Es wurden keine Verletzungen gemeldet. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind etwa 100 Menschen obdachlos geworden, nachdem das Feuer ihre Zelte und Wohnräume zerstört hat. Die Menschen in den Hotspots sind in großer Angst vor einem möglichen Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Die Regierung der griechischen Insel forderte wiederholt die Auflösung des Lagers.

Hotspots – brutale Konsequenz des EU-Türkei Deals

Die Massenlager auf den griechischen Inseln sind Konsequenz des EU-Türkei-Deals. In den Massenlagern soll überprüft werden, ob das Verfahren der Schutzsuchenden in der EU geführt wird, oder ob die Schutzsuchenden ohne Einleitung eines Asylverfahrens entsprechend dem EU-Türkei-Deal in die Türkei zurückgeschoben werden. Die Schutzsuchenden sitzen teilweise Jahre in den Hotspots fest, ohne zu wissen, ob sie zurückgewiesen werden. In der Türkei droht den Schutzsuchenden neben Obdachlosigkeit vor allem auch die Weiterschiebung in ihre Herkunftsländer. Dort gibt es für Schutzsuchende praktisch keine Möglichkeit einen Asylantrag zu stellen, da die Türkei die Genfer Flüchtlingskonvention nur mit geographischem Vorbehalt unterzeichnet hat, was bedeutet, dass nur Schutzsuchende aus europäischen Staaten die Möglichkeit haben in der Türkei Asyl zu beantragen. Dies trifft auf keinen der aktuell Schutzsuchenden zu.