Botan: Ohne Verzögerung eine Delegation nach Imrali senden

Der HDP-Abgeordnete Lezgîn Botan erklärt: „Die Forderung von Leyla Güven ist die Forderung des ganzen Volkes“, die Isolation Öcalans müsse sofort aufgehoben werden, ansonsten würde eine noch finsterere Zeit beginnen.

Wie in vielen Städten weltweit wird auch in Köln der Hungerstreik gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und in Solidarität mit Leyla Güven fortgesetzt. Lezgîn Botan, ein ehemaliger Abgeordneter der Demokratischen Partei der Völker (HDP), besuchte in den heutigen Morgenstunden das dortige Hungerstreikzelt.

Gesundheitszustand von Leyla Güven verschlechter sich

Botan erklärte: „Die Forderung von Leyla Güven ist auch unsere Forderung. Leyla Güvens Hungerstreik ist inzwischen in einer kritischen Phase. Gesundheitlich geht es ihr nicht gut, denn sie befindet sich heute am 35. Hungerstreiktag.“

Die Isolation Öcalans bedeute die Isolation der Forderungen der Bevölkerung, sagte Botan und rief die Kurd*innen, Menschenrechtsorganisationen, die Friedensbewegten und die Demokrat*innen auf, „ihre Stimme zu erheben“.

In der Türkei herrsche heute eine Diktatur. „Die Diktatur stellt eine Bedrohung für den gesamten Mittleren Osten dar. Die Politik Erdoğans ist eine Politik der Massaker“, betonte der ehemalige HDP-Abgeordnete.

„Die Hungerstreiks begannen mit der Initiative der Frauen unter der Führung von Leyla Güven und haben sich nun auf ganz Kurdistan und Europa ausgeweitet. Nun befindet sich Leyla Güvens Gesundheit in Gefahr“, so Botan weiter: „Seit langem haben wir nichts mehr vom kurdischen Repräsentanten Öcalan erfahren. Seid etwa drei Jahren erfahren seine Anwält*innen, seine Arzt*innen und das kurdische Volk keine Lebenszeichen von ihm. Aus diesem Grund ist Leyla Güvens Forderung die Forderung des gesamten kurdischen Volkes.“

Dringender Aufruf an die internationalen Institutionen

„Das Antifolterkomitee und die EU müssen ihrer Verantwortlichkeit nachkommen“, forderte Botan: „Sie müssen die Forderung von Leyla Güven unterstützen. Ohne Verzögerung muss eine Delegation nach Imrali reisen. Seine Anwält*innen und seine Familie müssen Teil dieser Delegation sein. Ohne dem steht der Türkei und dem kurdischen Volk eine dunkle Zeit bevor. Aus diesem Grund müssen die internationalen Institutionen ihrer Verantwortung gerecht werden.“