Anlässlich der pausenlosen Angriffe der Türkei auf Südkurdistan und Rojava hat am Mittwochabend im Kurdistan Zentrum Bielefeld eine Informationsveranstaltung unter der Überschrift „Krieg an allen Fronten – Kurdistan im Visier von türkischen Chemiewaffenangriffen und völkerrechtswidrigen Angriffskriegen“ stattgefunden. Eingeladen zu dem Vortrag, bei dem ein Vertreter der Kampagne „Rise Up 4 Rojava“, eine Aktivistin der „Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“ nach Südkurdistan und eine kurdische Aktivistin referierten, hatte das Kurdistan Zentrum Bielefeld.

Der Vortrag, der in drei Teile gegliedert war, beinhaltete unter anderem einen Input über die aktuelle Lage in Rojava, wo das türkische Militär seine Soldaten und dschihadistische Söldner für einen erneuten großangelegten Angriffskrieg zusammenzieht. Anschließend wurden Verbindungen zur Lage in Nord- und Ostkurdistan erklärt. Im zweiten Teil erzählte eine Aktivistin, die sich als Internationalistin an der Friedensdelegation im Juni nach Südkurdistan beteiligt hatte, von ihren Erfahrungen vor Ort. Die von irakischen und deutschen Repressionen überschattete Delegationsreise wurde mit Fotos veranschaulicht, die die Aktivistin in der Region aufgenommen hatte. Nach einer Überleitung zur akuten Kriegssituation in Südkurdistan fasste eine kurdische Aktivistin die Hintergründe der Chemiewaffenangriffe der Türkei zusammen.

Im Anschluss des Vortrages wurde über Perspektiven in Europa zur aktiven Solidarität mit den Menschen Kurdistans gesprochen und es wurden die Hintergründe des PKK-Verbots erläutert. Etwa 40 Personen aus unterschiedlichen linken, lokalen Strukturen in Bielefeld nahmen teil und bereicherten den Vortrag mit Fragen. Daran anknüpfend wurden die Teilnehmenden dazu eingeladen, sich am 27. November an der bundesweiten Großdemonstration gegen das PKK-Verbot in Berlin zu beteiligen.