Bielefeld: Hast du den Mut, die Wahrheit zu sehen?

Auf einer Kundgebung in Bielefeld ist gegen den Krieg in Kurdistan und die Unterstützung des türkischen Regimes durch die deutsche Bundesregierung protestiert worden.

Am Freitag haben die JXK (Studierende Frauen Kurdistans) und der ezidische Frauendachverband SMJÊ e.V. in der Bielefelder Innenstadt auf einer Kundgebung mit einem Informationsstand unter dem Motto „Hast du den Mut, die Wahrheit zu sehen?“ auf die politische Lage in Kurdistan aufmerksam gemacht. Mit Flugblättern und im persönlichen Gespräch wurden Interessierte über das aktuelle Geschehen informiert. Aktivist:innen des kurdischen Volksrats sammelten zudem Unterschriften im Rahmen der von der Initiative „Justice for Kurds“ im Dezember vergangenen Jahres gestarteten internationalen Kampagne für die Streichung der PKK von den Listen terroristischer Organisationen der EU und der USA.

Protest gegen bundesdeutsche Unterstützung des Erdogan-Regimes

Die JXK wies auf der Kundgebung auf die türkische Invasion in Südkurdistan hin und erklärte: „Du siehst den Krieg nicht! Warum solltest du hingucken? Doch genau du bist näher an dem Krieg, als du denkst!“ Der türkische Staat führe mit NATO-Unterstützung und mit der Hilfe der deutschen Bundesregierung einen Angriffskrieg in Kurdistan, was von den Medien verschwiegen werden, so die Studentinnen: „In diesem Krieg werden Chemiewaffen eingesetzt. Chemieangriffe sind eine internationale Verletzung des Kriegsrechts. Zählt das internationale Kriegsrecht etwa nicht, weil es um Kurdinnen und Kurden geht? Der Klimawandel ist das größte Problem aller Menschen auf dieser Welt geworden, aber dass der türkische Staat die Wälder Kurdistans abbrennt, ist kein Problem?“

Der Krieg sei von Angela Merkel unterstützt worden und auch unter der neuen Bundesregierung zeichne sich keine Änderung ab, stellte die JXK fest: „Wie kann es sein, dass die deutsche Bundesregierung weiterhin mit dem türkischen Staat zusammenarbeitet? Der türkische Staat verfolgt politisch aktive Menschen, lässt sie inhaftierten, es gibt Folter und Gewalt, Rassismus und Diskriminierung von Kurd:innen und anderen Ethnien nehmen zu. Die Zahl der Femizide steigt in der Türkei.“ Der Verband kündigte an, weiter auf die Straßen zu gehen, Waffenhersteller zu blockieren und „alles Mögliche zu tun, um auf diesen Krieg aufmerksam zu machen“.