Bielefeld erhebt sich gegen Nazis

Mindestens 8.000 Menschen beteiligten sich am Samstag an einer Massendemonstration gegen den Naziaufmarsch in Bielefeld und setzten damit ein Zeichen gegen Faschismus, Hass und Genozidverleugnung.

Anhänger der Partei „Die Rechte NRW" hatten im Vorfeld zu einer bundesweiten Demonstration in der Innenstadt aufgerufen. Aus ganz Deutschland waren dafür am Samstag Nazis angereist, um für die Freilassung der verurteilten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck – anlässlich ihres 90. Geburtstages – zu demonstrieren. Sie stießen auf Tausende Bielefelder*innen, die lautstark gegen die Nazis demonstrierten.

Grünes Licht für die tobenden Nazis

Erschreckend war, dass auch zum Schutz der Nazis ein großes Aufgebot der Polizei anrückte. Die Demonstration wurde demnach gewährt und die Nazis konnten durch die Innenstadt demonstrieren.

Eine Stadt im Ausnahmezustand

Weit mehr als 1.000 Polizeibeamte waren im Einsatz. Busse und Bahnen fuhren nur eingeschränkt, viele Geschäfte blieben geschlossen. Fünf Wasserwerfer standen zudem einsatzbereit und trotz Räumungspanzer, Reiterstaffeln und einem Hubschrauber gelang es den Antifaschist*innen, ihren Gegenprotest immer wieder auf die Route der Nazis zu tragen und den Demonstrationszug unter anderem mit drei Sitzblockaden zu stören.

Tausende Bielefelder*innen konnten den Nazis am Samstag damit eine ungestörte Anreise verderben und die faschistischen Parolen um ein Tausendfaches übertönen. Bielefeld bescherte den Nazis am Samstag einen kunterbunten und unvergesslichen Empfang unter dem Motto: Nazis raus! Gedenken heißt kämpfen! Kein Vergeben – Kein Vergessen!