Bern: 170 Anzeigen wegen Efrîn-Demonstration

Nach einer Demonstration in Bern gegen die völkerrechtswidrige Besatzung von Efrîn im April sind 170 Strafanzeigen gestellt worden.

Wie die regionale Staatsanwaltschaft und die Berner Kantonspolizei heute nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen mitteilten, sind nach einer Demonstration am 7. April 2018 in Bern insgesamt 170 Strafanzeigen gestellt worden, davon 23 gegen Unbekannte. Die Demonstration richtete sich gegen die völkerrechtswidrige Besatzung des nordsyrischen Kantons Efrîns durch die Türkei. Im Zuge der türkischen Invasion mit Unterstützung dschihadistischer Milizen sind Tausende Menschen getötet worden, Hunderttausende mussten fliehen.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft richten sich 126 Anzeigen gegen Erwachsene, 21 gehen an die Jugendanwaltschaft. 145 Mal sieht die Polizei den Straftatbestand des Landfriedensbruchs sowie des Ungehorsams gegen eine amtliche Verfügung erfüllt. Weitere Vorwürfe lauten unter anderem auf Hinderung einer Amtshandlung, vollendete oder versuchte Sachbeschädigung, Widerhandlungen gegen das Sprengstoffgesetz, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Verstoß gegen das Vermummungsverbot.

Am 7. April waren 600 bis 700 Menschen in Bern auf die Straße gegangen, um sich solidarisch mit Efrîn zu zeigen. Im Verlauf der Demonstration wurden zahlreiche kreative Aktionen durchgeführt. Auf dem Baldachin gab es Transparent-Aktionen, außerdem wurde ein Brunnen rotgefärbt, um auf das Blutvergießen in Rojava hinzuweisen. Die Polizei griff mit Gummischrot an und kesselte Hunderte Menschen ein.