Schweizweite Proteste für Efrîn

Trotz schlechten Wetters und Regens demonstrierten 3000 Menschen heute in Basel. Der kurdische Frauenverband hatte kurzfristig zu einem nationalen Protestmarsch aufgerufen.

Seit dem Beginn der Invasion der Türkei auf Efrîn/Nordsyrien finden sich an jedem Abend Menschen in Basel, Bern und Zürich zusammen, die über SMS-Mitteilungen zu kleineren Protestaktionen an den jeweils wechselnden Orten mobilisiert werden. 

Eine dieser Aktivitäten führte in Zürich am gestrigen Freitagmorgen eine Handvoll Leute in die Redaktionen der linksalternativen Wochenzeitung WOZ sowie dem Onlinejournal WATSON. „Wir verteilten Flugblätter, welche die aktuelle Kriegssituation in Efrîn-Rojava beschreiben und die widerständigen revolutionären Kämpfer*innen in Vordergrund stellen. Unsere Forderungen waren, sie sollen mehr darüber berichten, aus einer solidarischen Perspektive mit der Revolution in Rojava“, so die Aktivist*innen.

Die kurdische Gesellschaft ist wütend, mobilisiert und zunehmend besorgt über die Ausweitung des Krieges gegen die Zivilbevölkerung. Erdoğan kündigt unverhohlen den beabsichtigten Völkermord in Efrîn an. Er spricht von ethnischen Säuberungen und der Zwangsumsiedlung syrischer Kriegsflüchtlinge in die Grenzregion und zu alledem schweigt die Weltgemeinschaft.

Mit jedem Tag, an dem die türkische Armee und ihre Hilfstruppen der syrischen Rebellen der Stadt näher rücken, wächst die Sorge. Der Aufruf der Baseler Solidaritätsplattform für Efrîn – ein Zusammenschluss revolutionärer Organisationen aus der Türkei und Kurdistan, betont einen weiteren wichtigen Aspekt der Solidarität: „In einer Welt voller Krieg und Unterdrückung strahlt der Widerstand in Efrîn die Hoffnung auf eine andere Zukunft aus. Wenn die kurdische Bewegung in Efrîn siegt, dann stärkt das die Kämpfe der Unterdrückten auch anderen Ortes, sei es im Nahen Osten, in Europa oder sonst wo.“

Auf der Abschlusskundgebung sprachen als Gäste und Vertreterinnen aus der Schweizer Gesellschaft Ursula Metzger, ehemalige Bürgergemeinderätin für die Sozialdemokratische Partei aus Basel, Sibel Arslan, Großrätin der linksgrünen Wähler*innenvereinigung BASTA sowie Thomas Kesler, Leiter der kantonalen Stadtentwicklung im Kanton Basel-Stadt.

Unter dem Eindruck vermehrter Repressionsmaßnahmen sowie zweier Durchsuchungsaktionen gegen den Revolutionären Aufbau war der revolutionäre Block auf der Demonstration diesmal stark vertreten.