Berlin: Großrazzia gegen Islamisten

Hunderte Polizisten haben mehrere Objekte der Berliner Islamistenszene wegen Terrorfinanzierung, Betrug, Bedrohungen und einer Vielzahl weiterer Delikte durchsucht.

Am Mittwochmorgen stürmten 450 Polizisten 19 Wohnungen von mutmaßlichen Islamisten in Berlin. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, Corona-Soforthilfen zur Terrorfinanzierung erschlichen zu haben. Staatsanwalt Martin Steltner sprach von einem „Strauß an Vorwürfen“, zu dem unter anderem auch Bedrohung und Betrug gehöre. Die Ermittlungen sollen sich gegen zwölf Verdächtige richten, von denen keiner festgenommen wurde. Während zuvor von Einzelfällen zur Erschleichung von Corona-Hilfen in Höhe von jeweils 5.000 Euro ausgegangen wurde, scheint es sich vielmehr um ein organisiertes Vorgehen der Islamistenszene zu handeln.

Laut Verfassungsschutz ist die Zahl der erfassten Islamisten im vergangenen Jahr in Berlin um 180 auf 2170 gestiegen. Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie finden Razzien in der Berliner Islamistenszene wegen Terrorfinanzierung statt. Dabei ist unter anderer das Umfeld des Breitscheidplatz-Attentäters Anis Amri betroffen.