Berlin: Dschihadisten versuchen Corona-Hilfe zu erschleichen

Die Polizei durchsucht die Wohnungen von fünf Berliner Islamisten aus dem salafistisch-dschihadistischen Spektrum wegen des Verdachts der Erschleichung von Corona-Soforthilfen.

Seit den frühen Morgenstunden durchsuchen Sondereinsatzkommandos der Polizei die Wohnungen von fünf bekannten Salafisten in Berlin. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs durch Erschleichung von 60.000 Euro Corona-Soforthilfen.

Bekannter von Anis Amri unter den Verdächtigen

Unter den Verdächtigen befindet sich Walid S., eine Kontaktperson des IS-Dschihadisten Anis Amri, dem Verantwortlichen für das Massaker auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz 2016, bei dem zwölf Menschen starben. Gegen Walid S. wurde unter anderem auch wegen Anschlagsvorbereitungen auf den Halbmarathon in Berlin 2018 ermittelt. Die Verdächtigen stammen nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft alle aus dem Umfeld der Fussilet-Moschee, in der auch Anis Amri verkehrte. Unter den Verdächtigen befinden sich mehrere salafistische Prediger.

Nicht der erste Fall – Verbindungen zum IS?

Bereits im April hatte der Salafistenprediger Ahmad Armih („Abul Baraa“) 18.000 Euro Corona-Soforthilfe illegal beantragt. Der ehemalige Prediger aus der salafistischen As-Sahaba-Moschee im Wedding bezog allerdings schon länger Sozialleistungen, Moschee und Laden waren bereits seit Ende 2019 geschlossen. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und konnte das Geld sicherstellen. Es wird ermittelt, ob das Geld für salafistische und dschihadistische Gruppen verwendet werden sollte. Die As-Sahaba-Moschee weist Verbindungen zum IS auf. So trat der mittlerweile getötete IS-Kriegsverbrecher Dennis Cuspert dort mehrfach als Prediger auf.