Berlin: Bundesweite Demonstration gegen Polizeigewalt

Das Bündnis „Death in Custody” ruft anlässlich des Internationalen Tages gegen Polizeigewalt am 15. März zu einer bundesweiten Demonstration in Berlin auf.

Am 15. März ist Internationaler Tag gegen Polizeigewalt. Aus diesem Anlass lädt das Bündnis „Death in Custody” zu einer bundesweiten Demonstration in Berlin ein. Denn auch in Deutschland sterben regelmäßig Menschen in Gewahrsam oder durch Polizeischüsse. Offizielle Statistiken werden dazu nicht veröffentlicht. Die Todesfälle der letzten Zeit – Hussam Fadl, Amad Ahmad, Matiullah Jabarkhil, Rooble Warsame, William Tonou-Mbobda, Aman Alizada – legen aber nahe, dass schwarze Menschen und Menschen of Color ein besonders hohes Risiko laufen, in staatlicher „Obhut“ ihr Leben zu verlieren oder durch die Polizei getötet zu werden; ein klarer Hinweis auf rassistische Strukturen, mahnt „Death in Custody”.

Die Demonstration, zu der auch Justizwatch aufruft, beginnt am 15. März um 14.00 Uhr an der U-Bahn-Haltestelle Turmstraße im Berliner Stadtteil Moabit. Im Aufruf heißt es:

„Immer wieder sterben in Deutschland Schwarze und People of Color in Gewahrsam von Polizei und anderen staatlichen Institutionen. Oft werden die Opfer kriminalisiert, die Tatumstände seitens der der Ermittlungsbehörden vertuscht, während die Täter*innen straffrei davonkommen und in der weißen deutschen Dominanzgesellschaft das Schweigen über diese Todesfälle herrscht. Der Tod in Gewahrsam von rassifizierten Personen hat eine lange Tradition in Deutschland und Europa. Lasst uns gemeinsam gegen dieses kolonialrassistische System auf die Straße gehen und das Schweigen brechen!

In Gedenken an die Opfer und in Solidarität mit den Angehörigen fordern wir die umfassende Aufklärung der Todesfälle, Verurteilung der Täter*innen, Stärkung der Rechte der Betroffenen und wirksame Konsequenzen auf allen gesellschaftlichen Ebenen, um weitere Todesfälle zu verhindern!”

„Death in Custody”

Die Kampagne „Death in Custody”, die sich aus verschiedenen antirassistischen Gruppen und Einzelpersonen zusammensetzt, recherchiert und veröffentlicht Informationen, um sichtbar zu machen, wie häufig und kontinuierlich in Gewahrsam gestorben wird, erinnert an Menschen of Color, die in Gewahrsam starben, sodass ihre Geschichten nicht vergessen werden, setzt sich dafür ein, Gruppen, für die Tod in Gewahrsam ein Risiko darstellt, zu vernetzen und ihren Widerstand zu stärken und fordert Aufklärung, Rechenschaft und die Etablierung von effektiven Schutzmechanismen, um Tod in Gewahrsam zu verhindern.

Titelfoto: Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt Bremen (KOP)