Am Freitag wurden mehrere Mitglieder einer Familie, die mit der HDP sympathisiert, von der Antiterrorpolizei in Sêwreg (Siverek) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) festgenommen. Bei den Betroffenen handelt es sich um fünf Mitglieder der Familie Mimkara. Ihnen wird „Mitgliedschaft und Propaganda für eine [Terror-]Organisation“ vorgeworfen.

Nach Berichten von Familienangehörigen wurde Çerko Mimkara von Zivilpolizisten in einem Restaurant in Sêwreg festgenommen und etwa eine halbe Stunde auf offener Straße misshandelt. Danach sei er stundenlang auf der Polizeidirektion gefoltert worden. Am 30. März wurde er zur Antiterrorabteilung gebracht, wo er weitere Misshandlungen über sich ergehen lassen musste.

„Sein Gesundheitszustand ist schlecht“  

Die Polizei versuchte durch Foltereinwirkung Aussagen von ihm über den HDP-Jugendrat und die Parteiarbeit der HDP zu erlangen. Es heißt, aufgrund der Folter sei Mimkaras Gesundheitszustand schlecht. Er falle immer wieder in Ohnmacht, werde aber nicht ins Krankenhaus gebracht.

Die Schwester von Çerko Mimkara, Evin, berichtet, dass sie mit ihrem Anwalt die Antiterrorabteilung aufgesucht habe, um sich nach dem Verbleib ihrer Angehörigen zu erkundigen. Dort angekommen versuchte die Polizei sie dazu zu zwingen, gegen ihren Bruder auszusagen. Sie habe gegenüber einem Polizisten erklärt, sie wolle ihren Bruder wenigstens fünf Minuten sehen. Der Polizist habe geantwortet, dass sie ihn auch eine Stunde sehen könne, sofern sie bereit sei, Informationen über ihren Bruder mit der Polizei zu teilen. Als sie fragte, von welchen Informationen die Polizei spreche, wurde ihr mitgeteilt, sie solle gegen ihren Bruder Çerko Mimkara aussagen. Aufgrund ihrer Weigerung durfte sie ihren Bruder nicht sehen.

Was war geschehen?

Bei Razzien im Sêwreg und umliegenden Orten wurden am 29. März Şehriban Mimkara, das HDP-Leitungsmitglied Çerko Mimkara, Tevbûn Mimkara, Xebat Mimkara und Ahmet Mimkara, eine Person mit dem Vornamen Ayşe sowie zwei weitere Personen von Antiterroreinheiten festgenommen. Sie befinden sich auch weiterhin in Gehwarsam.