Basel: Schweizweite Demo und mediale Hetze

Am globalen Widerstandstag für Rojava am 2. November findet in Basel eine schweizweite Großdemonstration gegen den türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien statt. In den Medien wird gegen die Rojava-Solidaritätsbewegung Stimmung gemacht.

Am Samstag findet ein globaler Widerstandstag für Rojava statt. In der Schweiz ist eine zentrale Demonstration in Basel angekündigt. Als Organisatoren der Demonstration gegen die völkerrechtswidrige Invasion der Türkei in Nordsyrien haben sich die Kurdische Jugend Schweiz und das Rojava Komitee Basel mit einem gemeinsamen Statement an die Öffentlichkeit gewandt:

Krieg gegen die Kurd*innen: Wie berichten die Medien über die Solidaritätsbewegung?

Erdogans Krieg gegen Rojava im Norden Syriens dauert nun schon über 20 Tage an. Seither kam es überall auf der Welt zu großen Solidaritätsbewegungen mit Rojava und der kurdischen Bewegung. Am 12.Oktober waren in Zürich über 10.000 Menschen auf der Straße. In Basel wurde seit Beginn der Bombardierungen fast täglich mit jeweils mehreren hundert Menschen demonstriert.

Sowohl lokale wie überregionale Medien berichten aber wenig über diese Demonstrationen – bzw. nur dann, wenn diese stören. Und: verschiedene Berichte versuchen diese Bewegung gegen den Krieg in Nordsyrien zu spalten. So titelte SRF vor einer Woche: „Wie Schweizer Linksextreme die Kurden-Demos missbrauchen“. Darin wird suggeriert, dass sich die Schweizer Linke nicht wirklich für Rojava interessiert, sondern nur eigene Ziele verfolgt.

Wir wehren uns entschieden gegen diese Unterstellung: Wir, die antikapitalistische Linke und die kurdische und türkische Linke, wir haben gemeinsame Interessen und deshalb gehen wir auch gemeinsam auf die Straßen. Genauso wie es innerhalb der schweizerischen Linken Meinungsverschiedenheiten über unterschiedliche Mittel gibt, so gibt es sie innerhalb der kurdischen Freiheitsbewegung. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen davon, wie Widerstand Wirkung entfaltet. Rojava wird angegriffen - mit Phosphor, mit Bomben und Panzern, mit dschihadistischen Milizen und mit Waffen, die in Europa hergestellt wurden. Doch gewisse Medien bevorzugen es, empört darüber zu berichten, dass Scheiben von RUAG und Credit Suisse vollgesprayt wurden.

In den vergangenen Jahren sind junge Menschen aus der ganzen Welt nach Rojava gegangen, um den Kampf gegen den IS zu unterstützen. Sie sind auch gegangen, weil sie in Rojava Hoffnung sahen. Hoffnung auf Frieden, auf Basisdemokratie und Frauenbefreiung. Hoffnung auf ein Ende von Elend und Ausbeutung. Eine Hoffnung, die diese Internationalist*innen in der heutigen Welt sonst nirgendwo finden konnten.

Wenn wir also heute und in der kommenden Zeit gemeinsam auf der Straße sind, dann weil der Krieg in Rojava uns alle etwas angeht. Weil die Schweiz mitschuldig an diesem Krieg ist. Und weil der Weg hin zu einer Welt frei von Kriegen und frei von Unterdrückung die internationale Solidarität als Grundlage haben muss.

In diesem Sinne rufen wir alle Menschen dazu auf, am Samstag, dem 2. November in Basel in Solidarität mit Rojava auf die Straße zu gehen. Auf eine große, laute Demo um 13 Uhr am Theaterplatz!