Nach seiner von Manipulation und Betrugsvorwürfen überschatteten „Wiederwahl“ am 24. Juni wird der türkische Staatpräsident Erdoğan heute in Ankara vereidigt. Anschließend wird er zur üblichen Kranziederlegung ins Mausoleum von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk fahren, bevor am Abend in Erdoğans Präsidentenpalast in Beştepe die Feier zur Amtseinführung stattfindet.

Zur Amtseinführung werden zahlreiche internationale Gäste erwartet. Neben dem russischen Regierungschef Dimitri Medwedew und seinem ungarischen Kollegen Viktor Orban sowie dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro befindet sich auch der Präsident der föderalen Region Kurdistan (KRG), Neçirvan Barzanî unter den geladenen Gästen.

Nach dem Unabhängigkeitsreferendum vergangenen September in Südkurdistan hatte Erdoğan der Regionalregierung mit einem Stopp des Ölexports und einer militärischen Intervention nach dem Vorbild der türkischen Invasion in Syrien gedroht. Das Referendum nannte er „null und nichtig“. Besatzungsangriffe und die militärische Präsenz der türkischen Armee auf südkurdischem Territorium werden von der Barzanî-Regierung ignoriert.