Aytaç Ünsal beendet Hungerstreik
Nach 215 Tagen im „Todesfasten“ für ein gerechtes Verfahren hat der Rechtsanwalt Aytaç Ünsal seinen Hungerstreik beendet.
Nach 215 Tagen im „Todesfasten“ für ein gerechtes Verfahren hat der Rechtsanwalt Aytaç Ünsal seinen Hungerstreik beendet.
Aytaç Ünsal hat seinen Hungerstreik beendet. Das teilten Angehörige des Rechtsanwalts am Freitag in Istanbul mit. Der 32-jährige Jurist befand sich bis gestern noch in einem Krankenhaus, in dem er seit Ende Juli zwangsweise untergebracht war. Am Abend wurde er überraschend freigelassen, nachdem der türkische Kassationsgerichtshof seine vorzeitige Entlassung angeordnet hatte.
Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass für Ünsal ein konkretes Risiko besteht, Schaden an Leib und Leben zu nehmen. Ob das Revisionsverfahren für die Neuprüfung des Urteils von zehneinhalb Jahren Haft gegen den Anwalt damit beendet oder noch anhängig ist, war zunächst unklar.
Didem Baydar Ünsal während einer Presseerklärung am Freitag in Istanbul
Ünsal war seit 215 Tagen mit der Forderung nach einem fairen Prozess im Hungerstreik. Am 5. April – dem „Tag des Anwalts” – hatte er die Aktion gemeinsam mit Ebru Timtik, die kürzlich an den Folgen eines 238-tägigen Nahrungsentzugs in Istanbul verstorben ist, in ein „Todesfasten“ umgewandelt. Wie seine Ehefrau und Berufskollegin Didem Baydar Ünsal mitteilte, hat Aytaç Ünsal einer medizinischen Behandlung durch unabhängige Ärzt*innen zugestimmt. Inzwischen wurde er auch in ein Krankenhaus gebracht.