Gökhan Güneş wird seit dem 20. Januar vermisst. Auf dem Weg zur Arbeit wurde der 23-jährige Elektriker von Unbekannten verschleppt. Die Entführung ist an einer Bushaltestelle im Istanbuler Stadtteil Başakşehir von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden. „Auf Kameraaufnahmen ist zu sehen, wie Güneş in ein Zivilfahrzeug gezwungen und von 5–6 Personen entführt wird, nachdem er vor seinem Arbeitsplatz in Başakşehir, Istanbul, aus dem Bus gestiegen war. Die Tatsache, dass die Strafverfolgungsbehörden auf alle Anträge und Versuche seiner Familie, Anwälte und Menschenrechtsinstitutionen mit ‚Wir haben ihn nicht‘ reagiert haben, zeigt, dass der türkische Staat die Politik des Verschwindenlassens aus den neunziger Jahren systematisch wieder auf die Tagesordnung gesetzt hat”, erklärt die Konföderation der unterdrückten Migrant*innen in Europa (AvEG-Kon).

Unter der Überschrift „Schluss mit dem Verschwindenlassen unter Haft in der Türkei! Wir wollen Gökhan Güneş lebend zurück!“ beginnt die AvEG-Kon eine Kampagne für seine Freiheit. In diesem Zusammenhang kündigt AvEG-Kon die nächste Woche als eine Woche kontinuierlicher Aktionen an. In Paris, London, Köln, Stuttgart und der Schweiz wird AvEG-Kon ständig nach Güneş fragen. Die vom Rat der Konföderation gebildeten Diplomatie- und Presseausschüsse bereiteten Aufklärungsmaterial zur Verschleppung von Gökhan Güneş vor, die an die Presse, Intellektuelle und Künstler*innen, demokratische und antifaschistische Organisationen sowie an Diplomat*innen und Parlamentarier*innen verschickt worden sind.

AvEG-Kon fordert alle demokratischen Organisationen und Menschen auf, diese Kampagne zu unterstützen, um das „Verschwindenlassen” von Gökhan Şahin zu verhindern.