Hunderte Busse sind in der Nacht in verschiedenen europäischen Ländern nach Paris aufgebrochen. In der französischen Hauptstadt findet heute eine Demonstration gegen die Anschläge auf kurdische Einrichtungen statt, bei denen 2013 Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) und 2022 Emine Kara (Evîn Goyî), Mîr Perwer und Abdurrahman Kızıl ermordet wurden. Die Demonstration wird von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) organisiert, zahlreiche kurdische Organisationen haben zur Teilnahme aufgerufen.

Aus London sind Aktivist:innen mit einem Bus und mehreren Privatautos losgefahren. Der Bus ist mit Bildern der Todesopfer der beiden Pariser Massaker geschmückt. Vor der Abfahrt wurden Widerstandslieder gesungen. Die Aktivist:innen schwenkten Fahnen mit dem Abbild von Abdullah Öcalan und riefen „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) und „Şehîd namirin” (Die Gefallenen sind unsterblich).

Eine Sprecherin des Frauenrats Jiyan in London erklärte, dass Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez vor elf Jahren vom türkischen Geheimdienst ermordet wurden: „Obwohl das allgemein bekannt ist und nicht einmal von der türkischen Regierung bestritten wird, weigert sich Frankreich, die Täterschaft zu benennen. Der französische Staat und seine Justiz bleiben untätig, das Massaker soll nicht aufgeklärt werden. Als kurdische Frauen fordern wir Rechenschaft und werden nicht aufgeben. Frauen wie Sara und Evîn stehen für den Frauenbefreiungskampf und inspirieren Frauen weltweit. Deshalb fahren wir zu der Demonstration in Paris.“

Auch aus Deutschland und der Schweiz fahren Dutzende Busse nach Paris. Am Busbahnhof in Basel tanzten Aktivist:innen vor der Abfahrt und rufen immer wieder die Parole „Sara Rojbîn Ronahî – Jin Jiyan Azadî!“.