Besuchsantrag bei Öcalan gestellt

Zum 795. Mal stellt das Anwaltsteam Abdullah Öcalans bei der Generalstaatsanwaltschaft in Bursa einen Antrag auf Besuch bei seinem Mandanten.

Die Anwält*innen Raziye Turgut, Serbay Köklü, Ibrahim Bilmez und Mazlum Dinç haben heute erneut bei der Generalstaatsanwaltschaft von Bursa einen Antrag gestellt, um ihren Mandanten Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali besuchen können.

Der letzte Besuch seiner Anwält*innen bei Öcalan fand am 27. Juli 2011 statt. Seitdem hat der türkische Staat mit willkürlichen Begründungen insgesamt 794 Besuchsanträge abgelehnt.

Seit April 2015 befindet sich Öcalan faktisch in Totalisolation. Nach dem letzten Familienbesuch am 11. September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali.

Für die Aufhebung der Isolation von Abdullah Öcalan ist am am 7. November die kurdische HDP-Abgeordnete Leyla Güven in einen unbefristeten Hungerstreik getreten, dem sich bis jetzt immer mehr Menschen angeschlossen haben. Am 16. Dezember schloss sich die erste Gruppe in den türkischen Gefängnissen dem Streik an. Im Februar befanden sich bereits mehr als 300 Gefangene im Hungerstreik. Ab dem ersten März soll sich der Streik auf alle Gefängnisse ausgeweitet haben. „Ab dem 1. März treten wir als PKK- und PAJK-Gefangene zeitgleich in allen Gefängnissen in der Türkei und in Kurdistan in einen unbefristeten Hungerstreik. Die Aktion wird fortgesetzt, bis die Isolation durchbrochen ist. Außer unserem Vorsitzenden Abdullah Öcalan wird uns niemand von dieser Widerstandsform abbringen können“, heißt es in der Erklärung, die Deniz Kaya im Februar im Namen der Gefangenen aus PKK- und PAJK-Verfahren veröffentlichte.

Dutzende Aktivist*innen in Südkurdistan sowie in verschiedenen europäischen Städten wie Straßburg, Duisburg, Nürnberg oder Kassel haben sich ebenfalls dem Hungerstreik angeschlossen.