Antalya: Festnahmeoperation gegen Gefangenensolidarität

Die Militärpolizei in der Küstenprovinz Antalya führt eine Operation gegen Mitglieder der Gefangenensolidarität durch, mehr als 20 Personen sind zur Festnahme ausgeschrieben. In Amed kam es in der Nacht zu Razzien.

In der südwesttürkischen Küstenprovinz Antalya sind mehrere Mitglieder der Gefangenensolidarität bei Razzien festgenommen worden. Hintergrund ist ein von der Oberstaatsanwaltschaft Antalya geführtes Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Finanzierung von Personen, die wegen Mitgliedschaft in linken Organisationen inhaftiert sind. So versucht der türkische Staat die Solidarität mit den politischen Gefangenen zu brechen.

Gegen insgesamt 21 Aktivistinnen und Aktivisten soll eine Festnahmeanordnung vorliegen. Wie viele von ihnen bereits festgenommen worden sind, ist nicht bekannt. Auch ist noch unklar, in welchem konkreten Zusammenhang die Ermittlungen stehen. Die Militärpolizei (Gendarmerie) führt seit dem frühen Dienstagmorgen in verschiedenen Landkreisen der Provinz Hausdurchsuchungen durch.

Festnahmen in Amed

Auch in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) wurden Razzien durchgeführt, eine bisher unbekannte Zahl an Personen wurde festgenommen. Das polizeiliche Vorgehen dort richtet sich jedoch gegen Strukturen der Jugendbewegung. In Amed findet heute die große Newroz-Feier statt, zu der bis zu eine Million Gäste erwartet werden. Es gehört mittlerweile zur Tradition, dass es in der Nacht zuvor zu Festnahmen kommt, besonders unter jungen Menschen. Die Jugendlichen sind die dynamischste Kraft in der kurdischen Gesellschaft.