Der Dachverband der Êzîdischen Frauenräte e.V. (SMJÊ) lädt für Donnerstag zu einer Demonstration in Celle ein. Thema ist die Situation im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal. Die Frauenräte und andere ezidische Organisationen wollen gegen das im vergangenen Oktober geschlossene Abkommen zwischen der irakischen Regierung und der südkurdischen Partei PDK zur Zukunft der Region Şengal protestieren und auf den von Präsident Tayyip Erdogan aus der Türkei angedrohten Großangriff aufmerksam machen.
In der Einladung von SMJÊ heißt es: „Der autoritäre Präsident der Türkei sorgt bekanntermaßen immer wieder im Nahen bzw. Mittleren Osten für Unruhen, destabilisiert die gesamte Region und führt Kriege gegen die ohnehin benachteiligten und geschwächten Entitäten - gegen die Vielfalt der Region. Auf dessen (un)politischen Druck ist leider dieses Abkommen, ohne die Beteiligung und Einbeziehung der ÊzîdInnen, zwischen der Regionalregierung Kurdistans in Arbil (Nord-Irak) und der Zentralregierung in Bagdad zustande gekommen, aus der drastische Benachteiligungen und Gefahren für die êzîdische Gemeinschaft und andere Glaubens- und Religionsgemeinschaften, sowie Bevölkerungsgruppen, die nicht in das menschenverachtende Weltbild Erdogans passen, in der Region hervorgehen können. ÊzîdInnen sind eine der Bevölkerungsgruppen, gegen die der sogenannte Islamische Staat (IS) einen Völkermord im August 2014 begonnen hat, dessen Fortbestand in verschiedenen Aspekten weiterhin gegeben ist. Auch die ÊzîdInnen in Europa und vor allem hier in Deutschland/Celle sind besorgt.“
Gegen das besagte Abkommen findet daher eine Mahnwache mit anschließender Demonstration am Donnerstag, dem 11. März 2021, zwischen 14 und 17 Uhr statt. Treffpunkt ist Großer Plan in 29221 Celle.