Ezidinnen in Şengal feiern internationalen Frauenkampftag

Im Kersê-Wadi auf dem Berg Şengal haben ezidische Frauen den 8. März gefeiert. Die internationale Gemeinschaft wurde aufgefordert, den 3. August als „Femizid- und Genozidgedenktag“ anzuerkennen.

Der 8. März ist ein internationaler feministischer Kampftag. Um auf die Ungleichheit aufmerksam zu machen, die noch immer zwischen den Geschlechtern weltweit herrscht, sind heute auch im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal Frauen zusammengekommen, um diesen Tag zu begehen. Initiiert vom Dachverband der ezidischen Frauenbefreiungsbewegung TAJÊ fand zum Auftakt eine Demonstration im Gebirge statt, die ins Wadi Kersê führte. Dort war zuvor eine Bühne aufgebaut und mit den Fahnen des Autonomen Şengal-Rats, der Kampfverbände YBŞ und YJŞ sowie mit einem Transparent geschmückt worden, auf dem das Konterfei Abdullah Öcalans zu sehen war.

Die Feierlichkeiten zum 8. März wurden mit einer Schweigeminute für die Opfer der Massaker am ezidischen Volk und seiner Gefallenen eingeleitet. Die zentrale Losung, die immer wieder während des nachfolgenden Programms gerufen wurde, war „Jin, Jiyan, Azadî“ – zu Deutsch: Frauen, Leben, Freiheit. Zunächst wurden Reden gehalten und Botschaften verschiedener ezidischer Organisationen verlesen. Darin wurden der Widerstand von Frauen weltweit und besonders in Şengal gegen das Patriarchat und somit für das Leben und für die Freiheit gegrüßt. Erinnert wurde an „viele mutige Frauen“ wie Clara Zetkin und Rosa Luxemburg, die ihr Leben der Frauenbefreiung gewidmet haben.

Mehrfach wurde zudem die Forderung betont, den 3. August – dem Beginn des 74. Völkermords an der ezidischen Gemeinschaft in Südkurdistan durch den sogenannten IS – als internationalen „Femizid- und Genozidgedenktag“ anzuerkennen. Für das kulturelle Programm sorgten Musik- und Theatergruppen wie Hêviyên Jinên Şengalê, Koma Şano und Koma Govendê. Mit ausgiebigen Tänzen endete die Veranstaltung.