Angriff auf Efrîn hat den IS wiedererstarken lassen

Der IS hatte im Irak und Syrien in seinen letzten Zügen gelegen. Der Angriff auf Efrîn führte zu einem Wiedererstarken der Dschihadisten.

Das Wiedererstarken des Islamischen Staats (IS) ist sowohl im Irak als auch in Syrien spürbar. In vielen Dörfern bei Mossul und Kerkûk tauchen wieder IS-Milizen auf. Vor Beginn der Angriffe des türkischen Staats auf Efrîn war der IS durch die Kämpfe im Irak in Mossul, Kerkûk, Hewîce, Enbar und Beycî und in Syrien in Tabqa, Raqqa, Dêra Zor und vielen anderen Regionen praktisch am Ende. Die irakische Zentralregierung und die internationale Koalition hatten sich dazu entsprechend erklärt.

Polizeidirektor von Kerkûk: Sie haben mit Angriffen begonnen

Nach dem Beginn der Operation des türkischen Staates gegen Efrîn hat der IS im Irak, vor allem in Mossul, Kerkûk, Xaneqîn und vielen anderen Regionen, begonnen erneut aktiv zu werden und die Kräfte des irakischen Militärs und die Heşdi-Şabi-Milizen anzugreifen.

Der ehemalige Polizeidirektor der PDK Serhad Kadir von Kerkûk sagt dazu folgendes: „Die Aktivitäten des IS haben in der zu Daqûq gehörigen Gemeinde Reşad und in der Nähe des Dorfes Zerge zugenommen. Während die Mitglieder der Organisation tagsüber als Zellen schlafen, mischen sie sich in der Nacht unter das Volk.“

Kadir berichtet, dass der IS in kurzer Zeit die irakischen Kräfte im Dorf Xede und Elbû Mûhammed angegriffen, in Reşad in der Region Xaneqîn zwanzig Mitglieder der Heşdi-Şabi-Miliz getötet und auch die Gemeinden Abasi und Zabi nachts angegriffen habe.

Mitglieder treten ganz offen auf

Kadir erzählt, dass der IS auch in den Dörfern Riyaz, Medîne und Zerbatê immer wieder sichtbar geworden ist: „Bei einem Angriff auf eine Polizeieinheit wurden auch Oberst Fazil und einige Kommandanten getötet.“

Kawe Mela Perwiz, Verantwortlicher der Polizeidirektion von Kerkûk, berichtet von neuen Aktivitäten des IS in der Region: „In den Gemeinden Reşad, Hewîce und Riyazê befinden sich sehr viele IS-Mitglieder. Auch in den Gemeinden Rodhane und Kodere treten die Mitglieder der Organisation ganz offen auf. Die Mitglieder des IS greifen in diesen Gebieten die Kräfte des Iraks und von Heşdi Şabi an.“

2.000 IS-Kämpfer bei Hewîce

Nach dem Beginn der Angriffe auf Efrîn sind die Kräfte des wiedererstarkenden IS nicht nur in der Umgebung von Mossul und Kerkûk aufgetaucht, sie sind auch in der Umgebung von Hewîce wieder aktiv geworden. Kadir berichtet, dass in Hewîce nach Geheimdienstinformationen gerade etwa 2.000 IS-Kämpfer ausgebildet werden. Darüber hinaus gebe es in der Umgebung von Hewîce nicht nur den IS, sondern auch radikale Gruppen der al-Qaida, der Raşîdîn und der Nakschibendi.

Kadir warnt, der IS könne sich erneut zu einer großen Bedrohung in der Region entwickeln: „Der IS kann in der Region an neuer Stärke gewinnen, in der aktuellen Situation können die Terroristen, sobald sie Gelegenheit haben, Kerkûk angreifen.“

Der IS ist erneut zu einer Bedrohung in der Region geworden

Das Mitglied der Sicherheitskommission des Kreises Kerkûk, Burhan Asi, erklärt, die irakischen Kräfte müssten ohne Zeit zu verlieren eine Operation gegen den wiedererstarkenden IS durchführen: „Die Angreifer, um die es hier geht, stellen für Kerkûk und Selahaddînê eine große Bedrohung dar. Der IS hat sich in einigen Gebieten im Westen von Kerkûk ausgebreitet. Die Sicherheitskräfte müssen mit einer großen Operation das Gebiet säubern.“

Der irakische Ministerpräsident Abadi hatte vor drei Monaten erklärt, dass das Land vollständig vom IS gesäubert sei.