Bei einer Kundgebung im bayerischen Landshut anlässlich des Aktionstages der Initiative ,,DEFEND KURDISTAN – gegen die türkische Besatzung!” ist die Bundesregierung aufgefordert worden, ihre Hilfe für das AKP/MHP-Regime einzustellen. Deutschland dürfe sich nicht der Komplizenschaft bei einem Genozid am kurdischen Volk schuldig machen, forderte ein Mitglied der „Internationalen Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“, die kürzlich Südkurdistan bereiste. Auch alle anderen internationalen und regionalen Mächte müssten der Führung in Ankara ihre Unterstützung entziehen.
An der Kundgebung nahmen etwas mehr als ein Dutzend Menschen teil. In einem Redebeitrag unterstrich ein Aktivist der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA), der ebenfalls als Delegierter an der Reise nach Südkurdistan teilnahm, die antifaschistische Bedeutung des Widerstands gegen das AKM/MHP-Regime in der Türkei. Die Beteiligten der Kundgebung waren sich einig, dass die „türkische Besatzung, der demographische Wandel, die Instabilität und die Kampagne zur ethnischen Säuberung in Südkurdistan“ und die damit einhergehende „Zerstörung und Ausbeutung der Natur“ umgehend gestoppt werden müsste. Seit inzwischen zweieinhalb Monaten führt die Türkei unter Zuhilfenahme von NATO-Mitteln und islamistischen Söldnern eine Invasion im südlichen Teil Kurdistans im Irak durch. Die internationale Gemeinschaft ignoriert den Völkerrechtsbruch.
Veranstaltung zur Reihe „Erdoğans neue Türkei“
Am Abend zuvor fand in Landshut eine Veranstaltung der Reihe „Erdoğans ‚Neue Türkei’ und der Krieg gegen die Kurd:innen - Bericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan” statt. Etwa 30 Interessierte trafen sich dazu in der „Zentrale zum Riebelwirt“. Drei Teilnehmende der Delegation nach Südkurdistan berichteten von ihren Erfahrungen vor Ort. Zu Beginn wurden die geopolitischen Hintergründe aufgezeigt und die aktuelle Situation vor Ort beschrieben. Anschließend wurde auf die Strategie des türkischen Staates in Kurdistan eingegangen. Neben dieser politischen Einordnung berichteten die drei Delegationsmitglieder über ihre Reise, den erlebten Repressionen, aber auch über die Rolle Deutschlands, der Nato und der EU in diesem Konflikt. Zum Abschluss schilderten Landshuter Kurd:innen auch ihre Perspektive auf die aktuelle Situation und teilten ihre Erfahrungen aus vielen Jahren des Kampfes in Nordkurdistan.
Diskussionsveranstaltung in der „Zentrale zum Riebelwirt“
Weitere Termine
Die von der #Delegation4Peace und der „Internationalen Initiative: DEFEND KURDISTAN – gegen die türkische Besatzung!“ organisierte Veranstaltungsreihe wird am morgigen Sonntag in Mannheim in den Räumlichkeiten der Kurdischen Gemeinschaft Ludwigshafen/Mannheim (Soironstraße 4, 14 Uhr) fortgesetzt. Weitere Termine lauten:
12. Juli: Freiburg, LIZ, Glümerstraße 2, 18.30 Uhr
16. Juli: Heilbronn, Soziales Zentrum Käthe, Wohlhausstraße 49, 18.30 Uhr
21. Juli: Celle, Bühne am Schlösschen im französischen Garten, 19 Uhr